14.12.2011 - Ministerin Schäfer bei der Katholischen Erwachsenen-und Familienbildung
Die Landesministerin für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport hat der katholischen Familienbildung in Nordrhein-Westfalen ein gutes Zeugnis ausgestellt und zugleich die Notwendigkeit der Vernetzung mit anderen Freien Trägern und den Kommunen bekräftigt: „Die Familienbildung besitzt in Nordrhein-Westfalen einen sehr hohen Stellenwert, aus dem sich auch ein entsprechender Förderanspruch ableitet“, sagte Ministerin Ute Schäfer am Mittwoch (14. Dezember) vor der Mitgliederversammlung der Landesarbeitsgemeinschaft für katholische Erwachsenen- und Familienbildung in Münster.
Die Landesregierung räume der Prävention, der frühen Förderung von jungen Familien und der Unterstützung „bildungsferner Eltern“ hohe Priorität ein. „Dies entlastet später auch die Sozialkassen“, fügte sie hinzu. Wichtig sei es, bestehende Übergänge und Lücken zu schließen durch eine bessere Vernetzung zwischen kommunalen und freien Trägern. Beispielhaft nannte Schäfer ein neues, auf acht Jahre angelegtes Projekt der Landesregierung, bei dem zehn bis 15 Kommunen kommunale „Präventionsketten“ bilden sollen.
Die Politik sei angewiesen auf starke Partner der Familienbildung: „Man wird Menschen nur stark und stabil machen, indem man sie bildet.“ Es erweise sich zunehmend als großes Problem, so die Ministerin, überhaupt „bildungsungewohnte Väter und Mütter“ zu erreichen. Bildungsarmut werde oft tradiert von der einen Generation auf die nächste. Der Alltag wachse vielen jungen Familien heute einfach über den Kopf. Hier müsse die Unterstützung ansetzen, wenngleich Niedrigschwelligkeit allein die Probleme nicht löse, warnte sie.
Die Vertreter der katholischen Erwachsenen- und Familienbildung aus den fünf NRW-Diözesen trafen sich im Haus der Familie in Münster. Pater Manfred Kollig, Seelsorgeamtsleiter des gastgebenden Bistums, wies in seiner Begrüßung darauf hin, dass mit den insgesamt 27 Familienbildungsstätten auch bildungsferne und sozial benachteiligte Zielgruppen erreicht würden unter der Überschrift: „Damit menschliches Leben gelingen kann“. Die Förderung von Ehe und Familie stehe für die katholische Kirche ganz oben auf der Prioritätenliste: Die Kirche trete dafür ein, dass Bildung und Erziehung von Kindern keine zweit- oder drittrangige, sondern eine „vorrangige Aufgabe unserer Gesellschaft“ sei. Der Staat müsse die Rahmenbedingungen schaffen, die es Eltern erleichtere, ihre erzieherische Aufgabe wahrzunehmen. Mit der Präsenz ihrer Einrichtungen in der „Fläche“ verbinde die Kirche den Gedanken eines „sozialraumorientierten Ansatzes“. Kollig wies auch auf die verdienstvolle Arbeit der 36 Beratungsstellen für Ehe-, Familien- und Lebensberatung im NRW-Teil des Bistums hin.
Zu Beginn der Mitgliederversammlung waren der Landesministerin Mitgliedseinrichtungen und Projekte aus dem Bereich der politischen Bildung und Familienbildung vorgestellt worden. Zur Landesarbeitsgemeinschaft NRW gehören 53 Familienbildungsstätten, 24 Akademien und Heimvolkshochschulen, 17 Stadt- und Kreisbildungswerke und zehn verbandliche Bildungswerke und Organisationen. Seit sechs Jahren kooperieren die schon 1953 gegründete Landesarbeitsgemeinschaft für katholische Erwachsenenbildung und die katholische Familienbildung unter einem Dach.
Verfasst von: Karl Hagemann, 14.12.2011
Autor:Friedel Görtzen aus Kamp-Lintfort |
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