Die Märchenstunde
Wenn Opa ein Fußballmärchen erzählt - Teil 2/2
Und Großvater Manfred begann:
„Nun, liebe Kinder, es begab sich zur adventlichen Zeit anno 2022, da waren hier bei uns schon viele Menschen in einer vorweihnachtlichen Stimmung, als eine Schar mit vielen hooochbezahlten Lederkugeltretern und noch mehr Begleitern aus deutschen Landen in das heiße Morgenland in die Wüste reisen mussten, um dort an einem Lederkugelfest teilzunehmen. Sie wollten dort gewinnen und die Besten werden! Das war das Ziel.“
„Aber Opa, warum spielt man denn in der heißen Wüste Lederkugel?“,
wollten Lennart-Titus und Ronja-Marie wissen.
„Nun, Ihr beiden“, führt Opa aus, „das hängt mit zahlreichen Schmiertalern zusammen, die womöglich schon seit vielen, vielen Jahren aus dem Morgenland an die Lederkugelvereinigungen und deren Verantwortliche verschenkt wurden. Politik, Wirtschaft, Finanzen…..? Selbst unser Europaparlament wurde bedacht!
So haben sich die dafür Verantwortlichen
wohl für Taler, gegen den gesunden Menschenverstand, für die Wüste entschieden.
Da konnten einige dann wohl schon sehr früh Weihnachtsgeschenke auspacken!
Kinder, ein altes Sprichwort sagt ja schon: Wer gut schmiert, der gut fährt! Und das gilt nicht nur für euer Fahrrad!“
Daher ist die Lederkugel auch rund, damit die Schmiertaler schneller die Richtung wechseln können", und Opa grinste wissend über seinen Joke.
„Das verstehe ich aber nicht!“, riefen Lennart-Titus und Eva-Lotta fast gleichzeitig.
„Ich auch nicht, meine Kinder, und das geht ganz vielen normalen Menschen so…..!“
Und Opa Manfred erzählte weiter:
„Fast jeder unserer angereisten Balltreter ist ein Künstler an der Lederkugel, aber als Mannschaft wussten sie leider nicht, wie sie ein Kugeltreterspiel durch erzielen von ausreichend Teffern gewinnen sollten und so schossen sie, trotz vieler, vieler Möglichkeiten, immer nur neben das Tor, über das Tor oder gegen die Pfosten!
Und so kam es, wie ein ehemaliger Präsident
aus dem russischen Land damals schon orakelte: „Wer keine Treffer erzielt, den bestraft der Lederkugelgott!“
„Opa, was ist orakeln?“, wollte Björn-Ole wissen.
„Das heißt weissagen, vorausahnen, Björn!“, erklärte der Großvater.
„Und schon das erste Ballspiel gegen die Sportler aus dem fernen Asien ging trotz anfänglicher Überlegenheit durch eine dann dilettantische Spielweise verloren.“
„Was ist dilettantisch, Opa?“, fragte Ben-Elias.
„Damit meint man unzulänglich, Ben. Sie wollten, konnten aber nicht, obwohl sie es hätten können müssen oder sie wollten nicht?
„Sie spielten lieber Rasenschach als das Balltreterspiel, schoben die Lederkugel hin und her und her und hin und vor und zurück und zurück und vor, das Zuspiel vor das Tor der Spielgegner kam nicht an oder zustande, unser Ballkugelfänger bekam von den ständigen Rückgaben schon eine Lederkugelallergie an den Händen und vorn fehlte bei unseren Sportlern ein Knipser!“
„Opa, was ist denn ein Knipser?“
„Das ist der, der wo aus allen Lagen Tore schießt, Lea-Sophie“, antwortete Opa Manni grinsend.
„So einen haben wir nicht mehr in unserem Land, sondern nur noch so ein paar gender/sie-geklonte Zufalls-Knipsende! Aber wer von unseren Lederkugeltretern will denn schon so bezeichnet werden...?"
„Aha!“, räusperte sich Lea-Sophie.
„Nun, den Balltretern aus dem Lande der Toreros
luchste unsere Spielerschar zwar noch ein hart umkämpftes Unentschieden ab, was uns alle wunderte, aber dennoch nahm das Lederkugelschicksal seinen Lauf!
Und so kam es, dass sie das Spiel gegen die Kugeltreter aus mittelamerikanischen Landen zwar dramatisch und mit dem Brechknüppel - Dank gutem Treteraustausch - gewannen, aber die Ballkünstler aus dem Lande des Stierkampfes ihren Wettkampf gegen die Ballschießer aus dem fernen Asien verloren und unsere Treter aus Germanien ausschieden, weil die flinken Kugelzauberer von der Iberischen Halbinsel Tage zuvor ein Schützenfest gegen die Lederkugeltreter aus Mittelamerika veranstaltet hatten.
Das Fußballfest im Morgenland
läuft nun ohne die Ballverweigerer aus Germanien weiter. Und die Lederkugelsonne droben am blauen Himmel weinte bitterliche Tränen darüber und ihre Enttäuschung war sooo groß, zumal das ganze Trauerspiel vor vier Jahren in kalten, russischen Landen schon einmal so geschehen war, und nichts daraus gelernt wurde!
Aber wie es nun so ist, wurde ja wieder einmal ein Opfer gesucht, damit alles wieder gut ist und in Ordnung kommt. Und der Germane braucht ja immer einen Schuldigen, einen Sündenbock! Das Opfer war wie üblich: Der Bauer!“
"Aber Opa“, fragte Jamie-Lee, warum ist der Bauer denn immer schuld?“
„Nun, liebe Kinder, so ist das halt im Lederkugelgeschäft und auch anderswo. Der Bauer ist dann immer der Schuft, der alles zu verantworten hat, obwohl es nicht immer so ist!
Denn in zwei Jahren ist schon wieder ein neues, kleines Fußballfest hier bei uns in deutschen Landen. Und damit dann bis dahin alles Friede, Freude, Fußballkuchen ist, läuft fast alles so weiter wie bisher."
Und die Lederkugelsonne am Winterfirmament legte ihre Stirn in Falten
und zweifelte.....
"Nun", fuhr Großvater Manfred fort, "vielleicht sollten sich unsere männlichen Lederkugeltreter einmal ein paar Spiele Anschauungsunterricht an unsere Lederkugelfrauen nehmen? Damit sie merken, dass man mit Einsatzwillen und schnellem und genauem Spiel auch Wettkämpfe gewinnen kann!
Doch, liebe Kinder, denkt daran,
das Lederballtreten ist andererseits auch nichts anderes als nur ein Spiel. Ich hätte Euch noch so viel Fußballmärchen erzählen können. Doch nun: Ab na' Hause; denn Eure Eltern stehen schon ganz erstaunt in der Tür und wollen Euch abholen!“
Ähnlichkeiten mit lebenden Personen, Situationen oder Ereignissen sind rein zufällig. Die Sicherheit und Gesundheit der Bevölkerung war nie gefährdet und ansonsten fragt Euren Arzt oder Apotheker.
Danke an Franz Firla für die Anregung.
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Autor:Elmar Begerau aus Kamp-Lintfort |
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