Arbeiten am Asdonkshof in der Coronakrise
Viel Nachfrage, wenig Geduld
Im Zuge der Coronakrise wird häufig und zurecht von Helden gesprochen, wenn es um jene Menschen geht, die besonders relevante Berufe ausüben. Dabei haben die meisten sicher zu Recht das Pflegepersonal in Krankenhäusern und Altenheimen, das Personal an der Supermarktkasse oder vielleicht noch die Müllabfuhr im Kopf. Eher selten oder gar nicht wird an die dahinter liegende ‚systemrelevante Infrastruktur‘ gedacht, denn auch diese muss funktionieren, damit Helden agieren können. „Wir verstehen uns nicht als Helden. Aber der größte Teil unserer Belegschaft kann seinen Job nun mal nicht im Home Office erledigen. Und: unsere Arbeit kann nicht liegen bleiben. Wie meine Mannschaft das derzeit hinbekommt, darauf bin ich richtig stolz“, berichtet Peter Bollig, Geschäftsführer am Asdonkshof.
Zentrale Anlaufstelle: der Wertstoffhof
Dreh- und Angelpunkt vieler Dienstleistungen für die Bürger ist der Wertstoffhof am Asdonkshof. Gerade in Zeiten der Krise verbringen viele Menschen mehr Zeit zu Hause und widmen sich Renovierungs- und Entrümpelungsaktionen. Viel Nachfrage und zum Teil auch wenig Geduld treffen derzeit auf ein reduziertes Annahmeangebot und ein aufwendigeres Anmeldeprozedere. Wartezeiten auf Termine lassen sich nicht vermeiden. Dies stößt auch nicht immer auf Verständnis. Trotzdem ist ein solches Vorgehen unerlässlich, um die Gesundheit der anliefernden Bürger und der Mitarbeiter am Asdonkshof zu schützen. Elke Ismael vom Vertriebsteam schildert: „Wir tun wirklich alles, um möglichst jedem seinen Wunschtermin zu ermöglichen. Aufgrund der Flut der Anfragen ist dies aber praktisch unmöglich. Wir bitten um Geduld und Verständnis.“
Im Dauerbetrieb: Der Müllofen
Hausmüll und Gewerbeabfälle werden im Schichtbetrieb Tag und Nacht umweltschonend verbrannt und die entstehende Energie als Strom und Fernwärme genutzt. Mit viel Aufwand wird derzeit dafür gesorgt, dass die Schichten keinen Kontakt untereinander haben – denn es soll auf jeden Fall vermieden werden, dass durch einen Infektions- oder Quarantänefall ein ganzer Teil der Belegschaft ausfällt und der Betrieb eingestellt werden muss. „Formal heißt das ‚Sicherstellung der Entsorgungssicherheit‘. Rein praktisch würde das bedeuten, dass in einem solchen Fall irgendwann die Mülltonnen nicht mehr geleert würden. Das wäre nicht zuletzt aus hygienischen Gründen nicht auszudenken“, berichtet Peter Bollig.
Not macht erfinderisch
Aber auch in vielen anderen Bereichen, zum Beispiel der Deponie, dem Bio-Kompostwerk und der Sortieranlage geht der Betrieb nahezu normal weiter. Damit dies möglich ist, musste sich Projektingenieurin Inke Titscher, Mitglied im Corona Krisenstab, so Einiges einfallen lassen: „Wir haben die Bedingungen jedes Arbeitsplatzes unter Corona-Aspekten noch einmal genau unter die Lupe genommen und optimiert. Mehrmals täglich werden alle relevanten Kontaktflächen von einem Mitarbeiter mit unserem ‚Coronamobil‘, einem kleinen Elektroscooter, angefahren und desinfiziert. Ein Notfallszenario sieht sogar das Waschen unsere Atemschutzmasken, die wir ja auch schon für unsere alltägliche Arbeit brauchen, vor, da der Markt zeitweise leergefegt war – Not macht erfinderisch.“
Autor:Lokalkompass Moers aus Moers |
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