Ich kaufe dann mal ein „N“

Ich schaue in das angestrengte Gesicht einer Mitfünfzigerin in Uniform. Ihre Stirn liegt in Falten, die Lippen zusammengekniffen, nervöses Zucken am Augenlid. Wohl schlecht geschlafen, was? Ich halt mich zurück, will ja nicht unhöflich sein.

Der angestrengte Blick wandert hin und her. Der Grund: Da hab ich doch tatsächlich eine Service-Leistung im großen „Ryanair-ich-zieh-dir-mit-Extras-die Hosen-aus-Handbuch“ gefunden, das noch nicht mit einer Preispauschale bedacht wurde. So hat sich doch tatsächlich ein kleines „n“ in meinen Nachnamen geschlichen. Zu dumm. Denn eine Frau Schmnitz kann so selbstverständlich trotz übereinstimmender Pass-ID und Foto-Vergleich nicht mitgenommen werden.

Eine geschlagene halbe Stunde sucht die Dame nach Grundlagen, mich das „n“ bezahlen zu lassen. Ohne Erfolg. Die folgenden 40 Minuten verzweifelt sie an dem Versuch - mittlerweile mit Unterstützung eines genauso hilflosen Kollegen - das kostenlose „n“ zu eliminieren. Muss bestimmt ziemlich kompliziert sein. Vielleicht waren die Mitarbeiter auch so paralysiert, dass hier unbezahlt gearbeitet wurde, dass die Konzentration einfach futsch war. In einem Punkt bin ich mir allerdings sicher, diese Lücke bleibt nicht ungeschlossen, wo schon die Idee mit der Klopauschale sprichwörtlich ein Griff ins selbige war.

Autor:

Regina Katharina Schmitz aus Dinslaken

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