Zechengebäude, Fördertürme von Schacht1 und Schacht2, Zechenbahn und Altsiedlung
Werden wir Weltkulturerbe?

Die Industriekultur Kamp-Lintforts soll Teil des UNESCO-Welterbe werden, dafür setzen sich, von links: Dr. Martin Klüners (Stadtarchivar), Bürgermeister Prof. Dr. Christoph Landscheidt, 1. Beigeordneter und Kulturdezernent Dr. Christoph Müllmann ein. | Foto: Stadt Ka-Li
  • Die Industriekultur Kamp-Lintforts soll Teil des UNESCO-Welterbe werden, dafür setzen sich, von links: Dr. Martin Klüners (Stadtarchivar), Bürgermeister Prof. Dr. Christoph Landscheidt, 1. Beigeordneter und Kulturdezernent Dr. Christoph Müllmann ein.
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Die Industriekultur Kamp-Lintforts und vieler weiterer Ruhrgebietsstädte soll in Zukunft UNESCO-Weltkulturerbe werden. Unter dem Projektnamen „Industrielle Kulturlandschaft Ruhrgebiet“ erarbeitet das Land NRW mit der Stiftung „Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur“ gemeinsam mit den Kommunen einen Projektentwurf, der voraussichtlich 2024 bei der UNESCO eingereicht werden soll.

„Wir sind stolz auf unsere Bergbau-Vergangenheit und möchten das mit dem Welterbe-Projekt auch in die ganze Welt tragen. Mit dem Status Welterbe bekommt das Ruhrgebiet und auch Kamp-Lintfort internationale Strahlkraft. Neben nationalem und internationalem Tourismus hoffen wir auch auf eine noch höhere Attraktivität für Investoren“, erklärt Bürgermeister Prof. Dr. Christoph Landscheidt.
Kulturdezernent und 1. Beigeordneter Dr. Müllmann ergänzt: „Konkret geht es um die ehemaligen Zechengebäude an der Friedrich-Heinrich-Allee, die Fördertürme von Schacht1 und Schacht2 sowie die Zechenbahn und um die Altsiedlung, die Teil des Weltkulturerbes werden sollen.“
Stadtarchivar Dr. Martin Klüners erklärt die historischen Zusammenhänge: „Zwischen 1850 und den 1960er Jahren entwickelte sich das Ruhrgebiet zu einer der dichtesten und bedeutendsten Industrieregionen der Welt. Bis 1870 war es die größte Region für Förderung von Kohle und die Produktion von Koks und um 1900 größter Stahlproduzent Europas.“ Mit der Industrialisierung sei auch das dichteste Verkehrsnetz Europas mit zahlreichen Industriewohnsiedlungen, wie beispielsweise der Kamp-Lintforter Altsiedlung, entstanden. Zusammengenommen seien diese Industriewohnsiedlungen die weltweit größten ihrer Art.
„Die industrielle Kulturlandschaft Ruhrgebiet war auch Vorbild für viele andere werdende Industrieländer wie zum Beispiel Japan.“ Bürgermeister Landscheidt: „Vorbildlich ist auch der in den 70er Jahren eingeleitete Strukturwandel. Gerade bei uns in Kamp-Lintfort kann man sehen, dass man auch nach Ende der Montanindustrie nicht stehen geblieben ist“. Gemeinsam mit allen beteiligten Kommunen von Hamm bis Kamp-Lintfort wolle man nun den Prozess für die Anerkennung als Weltkulturerbe bei der UNESCO vorantreiben.

Autor:

Lokalkompass Moers aus Moers

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