Malerei & Skulptur – figurativ-expressiv
Wenn der Vater mit dem Sohne

Susanne Rous die Leiterin des Kamp-Lintforter Infozentrums „Stadt und Bergbau“ eröffnet die Ausstellung. Im Vordergrund "Die Balltänzer".
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  • Susanne Rous die Leiterin des Kamp-Lintforter Infozentrums „Stadt und Bergbau“ eröffnet die Ausstellung. Im Vordergrund "Die Balltänzer".
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Der Pferdestall im Schirrhof Kamp-Lintfort, auf dem Gelände des ehemaligen Bergwerk West, war wie schon so oft der Mittelpunkt einer Ausstellung. Diesmal jedoch von der besonderen Art!
So waren es Vater und Sohn mit einer gemeinsamen Vorstellung ihrer Werke, die unterschiedlicher nicht sein können. Der bekannte Kamp-Lintforter Bildhauer Jörg Winke, füllte den Pferdestall mit seinen eindrucksvollen Werken. Darunter Bronze Skulpturen welche wuchtig grob, bis hin zu feingliedrig und gar verletzlich wirken.
Wogegen sein Sohn Fabian Winke, sich der fotografischen Malerei widmet, und derart präzise Bilder erschafft, die das menschliche Auge glauben lassen, es würde ein Foto betrachten!
Beim Vater, einem ehemaligen Bergmann, dauerte der Entwicklungsprozess sehr lange, bis er sich ganz der Kunst zuwandte. Erst 2012 mit 52 Jahren begann er sein Studium an der Kunstschule IBKK in Bochum bei Andrzej Irzykowski im Bereich Bildhauerei, und beendete es 2015 mit dem erfolgreichem Abschluss zum Diplom Bildhauer. Danach durchlief er verschiedene Entwicklungsphasen der Bildhauerei, um schlussendlich bei seinen Bronze Skulpturen zu enden.
Ausgestattet mit den Genen des Vater, begann der Einstieg des Sohnes, nach dem Abitur und einer Ausbildung zum Gestaltungs- technischen Assistenten. Kurioser weise begann auch er im Jahr 2012 ein Studium der Bildenden Kunst. An der Alanus Hochschule bei Prof. Andreas Orosz in Alfter bei Bonn, lag sein Schwerpunkt  allerdings bei der Malerei.
Einem Künstler der realistischen Malerei, in dessen Arbeit Landschaften, Interieurs und neue Formen des Stilllebens stehen. Einen Weg den auch der junge Fabian Winke, über den Bachelor 2016, und den Master of Fine Arts 2017, bei Prof. Orosz beschritt. Er legte bei seinen Bildern den Fokus auf die japanische Architektur, und deren direkten Vergleich von Alt und Neu. Des weiteren auf Sequenzen der amerikanischen Filmindustrie, vorzugsweise der 50zier und 60ziger Jahre. Anfänglich noch mit Ölfarben malend, benutzt Fabian Winke mittlerweile ausschließlich Acrylfarben für seine Bilder, um sie je nach Motiv, auf Holz oder Leinwand darzustellen. Nur wenigen seiner Werke gibt er einen Namen oder Titel, denn viele sind selbsterklärend.
So kam es nach fast gleich langen Entwicklungsphasen dazu, dass sich beiden Künstlern die Möglichkeit einer gemeinsamen Ausstellung bot, und sie diese beim Schopfe packten.
Am Freitag den 29. April 2022 war es dann endlich soweit, und Susanne Rous die Leiterin des Infozentrums „Stadt und Bergbau“ begrüßte die 25 Gäste der Vernissage in der „guten Stube“ Kamp-Lintforts, dem Pferdestall des Schirrhofs. In Ihrer Rede ging auch sie auf die Konstellation Vater – Sohn ein, und hob dieses ungewöhnliche Beispiel einer Ausstellung hervor.
Alle Anwesenden waren ebenfalls fasziniert, denn die Möglichkeit zwei so gegensätzliche Kunstrichtungen nebeneinander sehen zu können, bietet sich dem Betrachter nicht oft.
Die Ausstellung ging vom 29.04. bis zum 01. Mai 2022, und wurde von insgesamt 140 Personen besucht, und darf damit durchaus als erfolgreich bezeichnet werden.

Autor:

Uwe Kluge aus Kamp-Lintfort

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