Sankt Marien profaniert - Kirche ausgeweiht

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Am heutigen Sonntag dem 07.10.2012 wurde die Marienkirche in Kamp-Lintfort profaniert, das heißt entweiht. Nach über 85 Jahren verlor nun Kamp-Lintfort wieder einen Kirchenraum. Einen Lichtblick hat die Sache zwar, denn dieses Gebäude soll nun in der nächsten Zeit zu einem Haus für Kinder umgebaut werden. Auch ich wollte diesen Augenblick nicht verpassen, denn auch ich bin ein Marieaner, so wie man die Mitglieder der Marienkirche liebevoll nennt. Ich wurde zwar im Pfarrbereich Sankt Josef geboren und auch dort getauft, fand aber meinen Weg nach über 4 Jahre in Rayen nach Kamp-Lintfort zurück in den Pfarrbereich Sankt Marien. Dort verbrachte ich mein Kinder- und Jugendzeit. Ich wurde dort unter Pastor Linnsen getauft und erhielt auch dort meine Firmung. Im Jahre 1973 nahm ich dann die aktive Jugendarbeit im Pfarrbereich in der Jugendgruppe TDH bis 1983 im Gestfeld auf. Auch durch meine Trauung und den Wegzug in die Pfarrgemeinde Sankt Josef im Jahre 1980 und einen weitern Umzug 1990 in den Pfarrbereich Sankt Barbara konnte dieses Gefühl Marieaner zu sein nicht löschen. Meine Heimat war Sankt Marien. Und so wie ich fanden viele den Weg in „ihre“ Kirche. Diese war heute so gut gefüllt, das die Plätze nicht ausreichten. Auch eine Abordnung der Fördergemeinschaft für Bergmannstradition war im Bergkittel mit Schachthut und Grubenlampen erschienen und säumten den Mittelgang der Kirche. Weiterhin zu diesem Anlass war auch der Weihbischof Wilfried Theising nach Kamp-Lintfort gekommen. Er sprach den Gläubigen Mut zu und sagte, dass es kein Ende ist und sie ihren Platz in den verbliebenen Pfarren finden würden. Als er das Dekret zur Profanierung verlass, konnte man die so genannte Stecknadel fallen hören. Ein letztes Mal wurde das Eucharistie vollzogen, bevor das Allerheiligste aus der Kirche getragen und nach Sankt Josef gebracht wurde. In diesem Augenblick konnte man in sehr viele traurige Gesichter schauen und es wurden doch einige Taschentücher gebraucht. Als Zeichen für alle, das es sich nun nicht mehr um ein Gotteshaus handelt, wurde der Tabernakel offen gelassen und das Ewige Licht gelöscht. Nach dem Auszug aus dem Gebäude blieben noch viele da und erinnerten sich. Zu erwähnen ist auch das die Osterkerze, die in den letzten neun Jahren durch Iris Raskopf gestaltet worden war und im Alter von 45 Jahren vor einigen Wochen verstarb an ihren Mann als Erinnerung übergeben wurde.

PS. Ich hoffe ein Bild des Dekretes zu bekommen, das werde ich dann nachreichen.

Autor:

Armin Mesenhol aus Kamp-Lintfort

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