Offenes Atelier im Kamp-Lintforter Schirrhof
Im Blick „900 Jahre Kloster Kamp“
Am vergangenen Wochenende war es wieder einmal soweit.
Zum „offenen Atelier vor´m Advent im Schirrhof“, vom 19. bis zum 20. September, luden wieder einmal Edelgard Wittkowski, Anne Schary, Barbara Lübbehusen, Andrea Much, und Jörg Winke ein. Der Samstag war erfahrungsgemäß, weil Einkaufs und Arbeitstag, nicht so gut besucht, wie der darauffolgende Sonntag. Die vielen sonntäglichen Besucher durften nicht nur „Atelierluft“ schnuppern und den Künstler*innen und deren Werke auf die „Pelle“ rücken, sondern auch zusätzlich noch eine Auswahl ihrer Werke im Pferdestall des Schirrhofs bewundern.
Alle präsentierten ihre aktuellen Werken, nur einer war schon arbeitstechnisch und vorausschauend im Jahr 2023 gelandet. Der Kamp-Lintforter Bildhauer Jörg Winke hat schon mit seinen Arbeiten für die 900 Jahr Feier des Kloster Kamp begonnen. Da er drei Plastiken für die Ausstellung vom 9. bis zum 17. September 2023 erschaffen will, und für jede einzelne ca. 10 Wochen benötigt, hat er von allen den größten Aufwand. Die lebensgroßen Werke werden einen Bauer (schon fertiggestellt), einen Bettler, und einen Zisterzienser Abt darstellen. Alle natürlich in zeitgemäßer detailgetreuer mittelalterlicher Darstellung.
Der Hintergrund ist wie schon erwähnt, die Gründung des Klosters vor 900 Jahren auf dem Kamper Berg.
Im Jahr 1123 kamen zwölf Mönche aus Morimond in Frankreich an den Niederrhein, um die erste deutsche Zisterzienserabtei zu erbauen. Im gesamten Mittelalter prägte das Kloster die Gegend geistlich, kulturell und wirtschaftlich. Die wirtschaftliche Bedeutung gilt bis heute, denn das Kloster wird touristisch mit dem Begriff, „Das Sanssouci vom Niederrhein“ vermarktet.
Mit Blick auf das nächste Jahr mit seinen Feiern, setzten sich die Künstler*innen in Eigeninitiative zusammen, und beschlossen in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt eine Ausstellung zu machen. Nachdem der erste Arbeitstitel, „Der Segen von Kloster Kamp“ leider nicht die Zustimmung aller fand, einigten sich die Beteiligten auf den Titel „Kloster Kamp, ein Segen“. Wobei mir der erste Titel auch gefallen hätte, denn er begleitete mich durch meine Jugend, und hatte bekanntermaßen hier am Niederrhein durchaus einen erzieherischen Wert! Somit schlägt Jörg Winke mit seiner noch zu erschaffenden Darstellung des Abtes, einen Bogen der bis in meine Kindheit reicht.
Ein Atelier weiter bei der Malerin Andrea Much, sind die Vorbereitungen noch nicht angelaufen. Allerdings sei sie nach einem Besuch in der „Schatzkammer“ des Klosters auf dem Kamper Berg, in Sachen „Schatz und Segen“ gedanklich unterwegs. Bei der nächsten Künstlerin Barbara Lübbehusen, konnten die Besucher in entspannter Atmosphäre inmitten ihrer Werke sitzen, und Kunst genießen. Die ebenso entspannte Bildhauerin, hat zu mindestens im Bezug auf das Thema eine Tendenz in Richtung Marienverehrung. Mit Blick auf die omnipräsenten Engel im Atelier, kein weiter Weg zum Thema des nächsten Jahres.
Der nächste Halt an diesem Nachmittag war bei Anne Schary, und bei ihr waren die Vorstellungen am klarsten! Auch sie besuchte die Örtlichkeiten des Klosters, und nahm den Gedanken mit, sich mit der Kultur und den gesellschaftlichen Veränderungen, die den Niederrhein seit der Gründung des Klosters prägten auseinander zu setzen. Die roten Äpfel auf dem Kirchenfenster in der Klosterkirche haben die Künstlerin, die auch Goldschmiedin ist inspiriert, zu dem auch noch einen Apfelschmuck zu kreieren. Bei Edelgard Wittkowski, meiner letzten Station, war auch noch alles entspannt. Für sie sei noch viel Luft bis zum September nächsten Jahres, und sieht im Thema ein breites Spektrum, über das sie noch leise brütet. Bei so viel Gelassenheit, ging die entspannte Stimmung letztendlich auch auf mich über, und es ging ein schöner Nachmittag mit vielen Eindrücken und interessanten Gesprächen zu Ende.
Die Kriterien der G2 Regel bezüglich DS-GVO wurden erfüllt, alle Personen waren mit der Veröffentlichung einverstanden.
Autor:Uwe Kluge aus Kamp-Lintfort |
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