Hutze überraschend auf Weihnachtsbesuch

Eine weihnachtliche Kurzgeschichte?
Ich war freudig überrascht! Ist es wirklich schon ein Jahr her, dass wir uns bei mir in Kamp-Lintfort getroffen haben? Damals war er verfolgt, gehetzt, müde, fertig und landete verzweifelt auf seinem Besen "Nymphius 2011" bei mir im Garten. Die virtuelle Fortsetzungsgeschichte von Hennes im Web hatte Hutze schon ganz schön geschlaucht; denn das Forum hatte nicht nur gute und böse Fortsetzungsschreiber, sondern auch uninteressierte zu bieten, denen es egal war was mit Hutze geschehen sollte!
Damals, Ende 2010, standen die Vorzeichen ganz anders. Da wollte er bei mir in seiner Endzeitstimmung unbedingt „Stirb langsam 2“ mit Bruce Willis sehen und nahm danach meine guten Wünsche und das scherzhaft gemeinte „Jippie-Ya-Yeah, Hutzebacke“ gar nicht mehr wahr und preschte mit seinen „Nymphius“ mit Vollgas in den schneeträchtigen Nachthimmel davon, wurde abgeschossen, überlebte!
Diesmal war alles ganz anders. Er landete schon geschmeidig in meinem Garten ohne wieder den ganzen Rasen aufzupflügen. Den „Nymphius 2011“ hatte er nicht mehr - den musste er für den neuen „Harry Potter Film“ wieder zurück geben - sondern kam mit einer kleinen serbischen Fichte mit hellgrünem Kondensstreifen und Glitzersternen aus dem Wolpipark im Sauerland hierher angerauscht.
Wie Hutze erzählte, hatte er unterwegs noch den Weihnachtsmann getroffen, der mit seinem leeren Rentierschlitten mit Anhägern zurück zum Stützpunkt fuhr und ein paar Weihnachtsengel, die sich wohl verflogen hatten.
Ausgeglichen war er und lachte, freute sich. Er war zwar etwas erkältet, hatte aber seine Hutzetropfen dabei.
Und da Oma auch gerade da war, fand er natürlich auf ihrem Schoß ein tolles Plätzchen wo er sein Fell gekrault bekam und sich bei Apfelstrudel mit Vanillesahne genüsslich die Schicksalsjahre von „Sissi“ auf DVD mit Oma zusammen rein pfeifen konnte und viel Vergnügen hatte.
Nachdem er dann freundlicherweise Oma auf seinem Fichtenbesen zurück zu ihrer Altenwohnung geflogen hatte – das wird sie im Leben nicht mehr vergessen - haben wir noch zusammen gesessen, lange gequatscht, eine paar Kräuterhutz zum Rheinischen Hutzenpils getrunken, den Rest vom Weihnachtsbraten gegessen und gute Laune gehabt.
Natürlich haben wir wieder ein Erinnerungsfoto vor dem Weihnachtsbaum geschossen.
Als er letztlich am späten Abend startete, wollte er wieder den mittleren Korridor für Flugbesen nehmen, aber das Areal von Dr. Hutzenstein in Menden meiden, wo er im letzten Jahr mit einer Boden-Luft-Rakete vom Besen geschossen wurde. Als ich ihn noch vor Geisterfliegern warnte, meinte er nur locker, dass die doch sehr entgegenkommend wären.
Danach schoss er mit seiner serbischen Fichte, einem hellgrünen Glitzerkondensstreifen und einem freudigen „Jippiiiiiiiiiie“ auf den Lippen um meinen großen Kirschbaum herum hinauf in den wolkenbedeckten Himmel. Es ist schon toll solche Freunde zu haben!
Meine Nachbarn konnte ich danach wieder beruhigen.
Was bleibt zu sagen? Ihm geht es soweit gut, hat mittlerweile nicht nur die Geisterbahn im Wolpipark im Sauerland gekauft sondern steht auch in Verhandlungen mit dem „Fliegenden Sauerländer“, den er dann später einmal jeweils zur mitternächtlichen Stunde vermieten will.
Trotz allem scheint ihm aber irgendwie jemand zu fehlen, der ihn mal wieder durch ein virtuelles Abenteuer auf dieser Plattform schicken könnte…..

Autor:

Elmar Begerau aus Kamp-Lintfort

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