Kurioses aus dem Polizeibericht

Einer geht, einer kommt

Es gibt nichts, was es nicht gibt. Niemand weiß das besser als die Polizei. Und so entwickelte sich ein scheinbar alltäglicher Sachverhalt zur Schmonzette.

Am Mittwoch, 6. März, gegen 19 Uhr fiel einem Zeugen auf einem Grundstück einer Gärtnerei an der Mühlenstraße in Kamp-Lintfort ein weißer Opel Astra auf, der vorne stark beschädigt war. Dahinter stand ein schwarzer Wagen, drumherum standen fünf Unbekannte. Drei von ihnen fuhren mit den Autos weg, nachdem der Zeuge ihnen erklärt hatte, er habe die Polizei gerufen. Die übrigen entfernen sich zu Fuß.
Auf einem Parkplatz in der Nähe trafen die Polizisten dann auf zwei Georgier, die nur gebrochen Deutsch sprachen und wild gestikulierten. Es gab wohl einen Unfall, ein weißer Opel Astra war gegen eine Straßenlaterne gefahren, die nun wiederum abgeknickt im Straßengraben lag. Von dem Fahrer des Wagens war zunächst nur ein Vorname bekannt.
Im Rahmen der Fahndung fanden die Beamten rasch den Unfallwagen, der auf einem Parkplatz gegenüber einer Gaststätte an der Mühlenstraße parkte, und stellen ihn sicher.Gegen 21 Uhr erschien der Fahrer auf der Polizeiwache. Der hatte nach dem Unfall erst einmal Rat bei einem Bekannten gesucht und angeblich noch Restalkohol vom Vortag.
Dem 46-jährigen Georgier entnahm ein Arzt daraufhin eine Blutprobe. Da er in Deutschland keinen festen Wohnsitz hat, wurde er vorläufig festgenommen. Zumindest bis zur Zahlung einer Sicherheitsleistung.
Die Aussicht auf Freiheit für den 46-Jährigen nahte gegen 1.15Uhr: Da erscheinen vier Freunde aus Georgien auf der Wache und legen die geforderte Summe auf den Tisch.
Nachdem die Polizisten die Personalien des Quartetts aufgenommen und überprüft haben, stellen sie fest, dass gegen einen der Kumpel ein Haftbefehl vorlag. Der 38-jährige Georgier war zur Abschiebung ausgeschrieben.

Der 46-Jährige wurde also nach Zahlung der Sicherheitsleistung entlassen, der 38-Jährige, der zur Entlassung beigetragen hatte, wurde festgenommen.