Begegnung mit einer Ringelnatter
Begegnung mit einer Ringelnatter
Wie jeden Tag gehe ich mit meiner Jack Russel Hündin spazieren und wie so oft nutzen wir den ehemaligen Truppenübungsplatz vor dem LaGa Gelände. Auf dem Rückweg entdecken wir sie ... eine Schlange! Sie liegt am Ennertsweg, Einfahrt Felsenmeer ... Ist sie tot? Nein, sie bewegt sich noch und ist offensichtlich verletzt, denn sie blutet leicht am Maul. Könnte aber auch sein, dass sie sich ein warmes Plätzchen gesucht hat, weil die Sonne heute mal so schön wärmt. Auf dem angrenzenden Feld pflügt ein Bauer seinen Acker. Ob sie davor geflüchtet ist? Egal! Da ich die Schlange nicht zuordnen kann, rufe ich vorsichtshalber die Feuerwehr zu Hilfe. In der Zwischenzeit bleibe ich am Ort und passe auf, dass niemand an die Schlange geht, falls sie doch giftig ist, man weiß ja nie. Es könnte aber auch jemand das Tier überfahren, was für mich genauso schlimm wäre.
Nach einiger Zeit gesellt sich noch eine Hundebesitzerin zu mir und wir überlegen gemeinsam, was es für eine Schlange sein könnte. Gemeinsam kommen wir zu der Erkenntnis, wegen der Kennzeichnung könnte es sich um eine Ringelnatter handeln, die zudem vom Aussterben bedroht ist. Nur wissen wir das zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Leute kommen vorbei und schauen ... und einer meinte: „Vorsicht, die blähen sich auf und beißen“ ... wohl ein Scherzbold, wie ich dachte, allerdings tatsächlich so ist, wenn sich die Schlange bedroht fühlt.
Nach einem Rückruf der Feuerwehr, bei dem ich nochmals meinen genauen Standort durchgebe, kommt denn nach gefühlter halben Stunde (!) ein Gerätewagen der Feuerwehr. Bevor die beiden Feuerwehrmänner weiter zum Felsenmeer fahren, kann ich sie noch auf uns aufmerksam machen. Dabei stelle ich fest, dass eine genaue Positionsbeschreibung nicht immer ausreicht. Denn, sie muß auch bei den Einsatzkräften ankommen! Deshalb merke ich mir: IMMER auf sich aufmerksam machen, um die Rettungskräfte nicht herumirren zu lassen!
Ein Feuerwehrmann identifiziert die Schlange schließlich als harmlose Ringelnatter. Sie packten die Schlange in einen Behälter. Was sie mit der Schlange gemacht haben, weiß ich leider nicht, denn, sie war offensichtlich verletzt.
Nach diesem Einsatz habe ich im Internet recherchiert und festgestellt, das die Ringelnatter eine vom Aussterben bedrohte Spezies ist. Vielleicht war der Feuerwehreinsatz für eine harmlose Schlange etwas übertrieben. Da ich aber in meinen ganzen 61 Jahren noch nie Bekanntschaft mit einer Ringelnatter in freier Natur gemacht habe und mit meinem Nichtwissen nicht alleine da stand, war die Vorsicht nicht übertrieben. Vor Kurzem wurde wegen einer hochgiftigen Schlange ein noch viel größerer Aufwand betrieben.
Mit meinem Beitrag möchte ich noch mal ins Bewusstsein rufen, wie sehr die Ringelnatter bei uns gefährdet ist und auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Tiere steht. Ein Grund mehr das Tier zu retten!
Autor:Claus Lippe aus Witten |
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