"Crash" im Simulator
Aktion "Junge Fahrer" soll Azubis für Unfallgefahren sensibilisieren

Selbst ein Aufprall mit nur 11 Stundenkilometern im Simulator sorgte bei den jungen Auszubildenden für eine gewisse Nachdenklichkeit.
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  • Selbst ein Aufprall mit nur 11 Stundenkilometern im Simulator sorgte bei den jungen Auszubildenden für eine gewisse Nachdenklichkeit.
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Der Schlitten stoppt abrupt, Köpfe und Körper schüttelt es durch, die Gurte ziehen an. „Echt krass“, sagen die beiden jungen Männer, leicht erschüttert. Und das war gerade mal eine Vollbremsung bei 11 Stundenkilometern. Welche Kräfte wirken da erst bei 50 km/h? Und ohne Gurt?

Von Hilde Goor-Schotten

Letmathe. Wer aus dem Aufprallsimulator klettert, wird sich zukünftig anschnallen. Darauf hoffen Dieter Richter und seine Mitstreiter von der Verkehrswacht im Märkischen Kreis Lenne/Volme ebenso wie die Vertreter der Direktion Verkehr der Kreispolizeibehörde, die in die Ausbildungsgesellschaft Mittel-Lenne in Letmathe gekommen sind.
Zum wiederholten Mal haben sie dort die Aktion „Junge Fahrer“ durchgeführt, mit der die Azubis des ersten Lehrjahres für Unfallgefahren und sicheres Verhalten im Straßenverkehr sensibilisiert werden sollen. Im ersten Halbjahr 2018 verursachten junge Erwachsene (18 bis 24 Jahre) 1047 Unfälle im Märkischen Kreis. Das ist jeder siebte Unfall. Bei 122 wurden Menschen verletzt, eine Fußgängerin getötet. Unzureichende Fahrpraxis und Selbstüberschätzung seien bei Fahranfängern ein Problem, so Richter. Überhöhte Geschwindigkeit, Abbiegefehler, Vorfahrtmissachtung sowie Alkohol- und Drogeneinwirkung seien die Hauptunfallursachen. Genau da setzen die ehrenamtlichen „Verkehrswächter“ an.

Hoffen auf eine dauerhafte Wirkung

In Reaktions- und Sehtest, Fahrsimulation mit Bremstest und beim Aufsetzen einer Brille, mit der man sich wie im Rausch bewegt, können die jungen Leute selbst ihre Grenzen erfahren. Dazu zeigen Polizeibeamte eindringlich auf, wo welche Gefahren lauern. Mit den persönlichen Schilderungen eines Unfallopfers endet der Verkehrssicherheits-Parcours, der nachdenklich gewordene Auszubildende zurücklässt. Die Organisatoren des Aktionstags hoffen, dass die Wirkung etwas länger anhält.

Selbst ein Aufprall mit nur 11 Stundenkilometern im Simulator sorgte bei den jungen Auszubildenden für eine gewisse Nachdenklichkeit.
Was im nüchternen Zustand noch bestens funktioniert, ist "betrunken" eine echte Herausforderung: Ein Teilnehmer mit Rauschbrille auf dem vorbereiteten Parcours.Fotos: higo
Autor:

Christoph Schulte aus Hemer

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