"Chaotisch und unsortiert"
Brenzlige Schulwegsituation vor der Bartholomäusschule
Morgens um 7.30 Uhr ist ordentlich was los vor der Bartholomäus-Grundschule in Letmathe.
Von Hilde Goor-Schotten
An der Unterfeldstraße lassen Eltern ihre Kinder aussteigen, Kunden steuern die Bäckerei an, Busse stoppen an zwei nah beieinander liegenden Haltestellen, an einer Straßenseite parken Autos, auf der Berliner Allee halten sich die wenigsten an Tempo 30: „Es ist chaotisch und unsortiert“, berichtet Gunhild Pfaff, Anwohnerin und Mutter einer Zweitklässlerin.
Nur wenige halten sich an Tempo 30
Nachdem ihre Tochter zweimal fast angefahren worden wäre, mag die nicht mehr allein zur Schule gehen. Die Oestricherin kann das verstehen: „Selbst als Erwachsene fühlt man sich nicht sicher.“
Schwerpunktschule für Kinder mit Behinderungen
Sie findet das bedauerlich, hat von anderen Eltern ähnliches gehört. „Der Schulweg ist nicht vom Kind her gedacht. Es gibt für sie keine Hinweise, wo sie sicher über die Straße gehen können“, meint Gunhild Pfaff. Deshalb machte sie den stellvertretenden Bürgermeister Michael Scheffler und den Vorsitzenden des Verkehrsausschusses, Rolf Kaiser (beide SPD), auf das Problem aufmerksam. Die schauten sich das in der vergangenen Woche an – allerdings zu einer Zeit, als die Verkehrslage sehr beschaulich war, weshalb sie noch einmal zu den Stoßzeiten wiederkommen wollen. Den Eindruck von Gunhild Pfaff bestätigte beim Ortstermin jedoch auch Schulleiterin Verena Heintz.
Unvermeidbarer Auto- und Busverkehr
An der Bartholomäus-Grundschule gibt es Auto- und Busverkehr, der nicht vermieden werden kann. Zahlreiche Kinder kommen anders nicht zur Schule. „Als Schwerpunktschule für Kinder mit Behinderungen und mit dem Konzept für jahrgangsübergreifendes Lernen ist unser Einzugsgebiet recht groß“, sagt Verena Heintz. Gegen die vielen unübersichtlich haltenden Eltern-Taxis sei schon einiges versucht worden: die Fahrer angesprochen, streng kontrolliert: „Das geht eine Weile gut und ebbt dann wieder ab.“ Aktuell denke man über ein Belohnungssystem für die Fußgänger nach.
Ausweitung des Halteverbotes?
Über andere Möglichkeiten, die Gunhild Pfaff anregte, wird der Verkehrsausschuss sich informieren und diskutieren, versprach Rolf Kaiser. Denkbar sind eine Ausweitung des absoluten Halteverbotes mit entsprechenden Kontrollen und die Einführung von Tempo 10 auf der Berliner Allee zu bestimmten Zeiten. Unterstützende bauliche Maßnahmen brauchen etwas länger - und sollten dann bei der geplanten Umgestaltung des Schulgeländes mitüberlegt werden.
Autor:Christoph Schulte aus Hemer |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.