Heute schon gelacht ???
Das Gedicht der Woche (Die Geschichte von König Willibald)
Das heutige Gedicht der Woche stammt aus dem ersten Band meiner "Geschichten aus dem Zauberland". Die Geschichte spielt im Mittelalter und handelt von einem unsichtbaren Loch. Sie ist ein Beispiel dafür, wie ein tolles Zauberrequisit von mir als magischem Poeten in meinen Shows vorgeführt wird. Viel Spaß beim Lesen und ein schönes Wochenende wünscht Wolfgang Reinisch (der Magier)
König Willibald
Auf einer Burg, mitten im Wald,
lebte einst König Willibald.
Er lebte nicht alleine dort
an diesem wunderbaren Ort.
Er lebte dort mit seinem Hof,
mit einem Narr, der etwas doof,
mit Dienern und nicht zu vergessen
auch noch mit einigen Mätressen.
Geheiratet hat Willi nie,
er hielt es damit wie das Vieh,
das diesen Brauch auch nicht recht kennt
und trotzdem lebt nicht abstinent.
Auf Willis Burg ging’s lustig her,
es herrschte regsamer Verkehr,
man lebte dort in Saus und Braus,
die Gäste gingen ein und aus,
und es herrschte gute Laune
bis ein Streit mal brach vom Zaune.
Denn der böse Ritter Heinrich
schlich sich nächtens, still und heimlich,
ins Schlafgemach von Willibald,
und unter Einsatz von Gewalt,
sperrte er den Willi ein
in den Kerker, hundsgemein!
Dort saß nun König Willibald,
im Kerker, wo es bitter kalt,
und er verfluchte Ritter Heinrich,
doch diesem war das gar nicht peinlich,
denn der genoss nun bestes Essen
und des Königs vier Mätressen.
Doch Willis Lieblingskonkubine,
eine ziemlich flotte Biene,
durfte Heinrich nicht beglücken,
denn diese dachte, voll Entzücken,
nur an ihren Willibald
in den sie weiterhin verknallt.
Und so überlegte sie
von abends spät bis morgens früh,
wie sie, und zwar möglichst bald,
ihren geliebten Willibald,
wiedersehen und sodann
in die Arme schließen kann.
Und wie sie denn so überlegte
sich geistig etwas bei ihr regte,
wobei ihr, Gott sei Dank, fiel ein,
dass der Hofnarr, namens Hein,
und zwar dieser ganz allein
ihr behilflich konnte sein.
Denn Heini, wie ihn jeder nannte,
man auch als den Besitzer kannte
von einem unsichtbaren Loch,
welches, wie man weiß jedoch,
weil es völlig unsichtbar
noch niemals je gesehen war!
Und so schlich sich denn Hermine,
Willis Lieblingskonkubine,
nachts bei einem schweren Sturm
mit Heini an den Kerkerturm,
und Heini hatte, einwandfrei,
das unsichtbare Loch dabei!
Dann bauten beide ganz geheim
das Loch im Kerkerboden ein;
und durch dieses Bodenloch
der Willi in die Freiheit kroch
in die Arme von Hermine,
seiner Lieblingskonkubine!
Kaum, dass der Willi aus dem Loch
hat er sofort, als nächstes noch,
und zwar noch in der gleichen Nacht
erst Ritter Heinrich umgebracht
und dann, zum Dank, weil er befreit,
gleich auch Hermine noch gefreit.
Und dann kam Heini an die Reihe,
zunächst mal mit der Ritterweihe,
dann durfte er bei Tische essen
und schlafen mit den vier Mätressen
und wurde, bis ins hohe Alter,
der königliche Lochverwalter!
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Autor:Wolfgang Reinisch aus Iserlohn-Letmathe |
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