L1-Brücke zwischen Hünxe und Drevenack dicht

Der Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen muss ab kommenden Montag, 14 März, die Brücke der Landesstraße L1 (Dinslakener Straße) über den Wesel-Datteln-Kanal zwischen Krudenburg und Hünxe für Kraftfahrzeuge über 3,5 Tonnen sperren. Eine Umleitung über Schermbeck wird von der zuständigen Straßenmeisterei Voerde ausgeschildert, kündigt die Behörde an.
Bei der Brücke über den Wesel-Datteln-Kanal handelt es sich um eine Spannbetonbrücke aus dem Jahre 1962. Einzelne Produktionsmengen des damals im Beton eingebauten Spannstahls ("Sigmastahl") werden heute als spannungsriss- und korrosionsgefährdet eingestuft. Das heißt, der Spannstahl kann in einem korrosionsfördernden Milieu unter Zugbeanspruchung reißen. An der Brücke werden daher seit 1993 halbjährlich Sonderprüfungen durchgeführt. In der Regel ist eine Prüfung nur alle drei Jahre notwendig.

Anfang 2011 wurde eine statische Untersuchung der Brücke mit einer aktuell überarbeiteten Handlungsanweisung beauftragt. Diese dient der Beurteilung älterer Brücken, die mit spannungsriss- und korrosionsgefährdetem Spannstahl erstellt wurden. Durch die genaueren Berechnungsmethoden dieser Anweisung werden bis dahin ungenutzte Belastungsreserven berücksichtigt. In der Regel führen diese Berechnungsmethoden zu günstigeren Ergebnissen (höheres Sicherheitsniveau).

Anhand des ersten Zwischenberichtes der vorgenannten Untersuchung ergibt sich jetzt aber, dass die Tragfähigkeit des Brückenbauwerks heruntergestuft werden muss. Als Vorsichtsmaßnahme wird die Brücke ab sofort für alle Kraftfahrzeuge über 3,5 Tonnen gesperrt. Die Sperrung muss aufrecht erhalten werden, bis die exakten Ergebnisse der Berechnungen vorliegen bzw. bis ein Fahrplan für Sanierung bzw. Ersatzneubau für das Bauwerk vorliegt.