OGS: Erneute Forderungen nach mehr Flexibilität ist entweder planloses Vorgehen oder Effekthascherei im Wahlkampf
Die Hünxer Christdemokraten zeigen sich verärgert über die mediale Inszenierung der örtlichen SPD mit ihrer erneuten Forderung nach mehr Flexibilität in der Offenen Ganztagsschule (OGS). „Das Thema ist bereits ausführlich im politischen Raum diskutiert worden und sowohl Frau Marion Lukassen als auch den Herren Benedikt Lechtenberg und Jan Scholte-Reh müsste eigentlich die Lage bekannt sein“, betont der Vorsitzende des CDU-Gemeindeverbandes Hünxe, Wilhelm Windszus in einer Pressemitteilung. „Sie wecken hier Erwartungen bei den Eltern, die wahrscheinlich nicht erfüllt werden können.“
Im Februar 2020 hatte die SPD einen entsprechenden Antrag zur Flexibilisierung im Ausschuss für Schule, Jugend, Kultur und Sport gestellt und die Schaffung eines zusätzlichen Angebotes „Schule von acht bis eins“ in die Diskussion eingebracht. „Die Verwaltung hat klipp und klar die Problematik eines erweiterten Angebotes dargestellt. Es kämen möglicherweise erhebliche Kosten auf die Gemeinde zu und an allen Grundschulstandorten ist ein neues Betreuungsangebot räumlich nicht realisierbar“, erklärt der Hünxer CDU-Gemeindeverbandsvorsitzende. „Darüber hinaus ist der Markt für Erzieherinnen und Erzieher, die dann eingestellt werden müssten, leer.“
Im Rahmen der bereits geführten Diskussion hatte sich zum Thema Flexibilisierung auch die örtliche Landtagsabgeordnete Charlotte Quik eingeschaltet. Weder der CDU-Landtagsfraktion noch dem Schulministerium liegen derzeit vermehrte Forderungen nach mehr Flexibilität in der OGS vor. Schulministerin Yvonne Gebauer hatte darüber hinaus mit einem Erlass 2018 bereits dafür gesorgt, dass Schülerinnen und Schüler zur Teilnahme von außerschulischen Bildungsangeboten oder familiären Ereignissen von der Teilnahme entbunden werden können. „Eigentlich hatten wir das Thema OGS-Flexibilisierung ja schon einmal vor Monaten öffentlich erklärt, aber wir machen das gerne noch ein weiteres Mal. Es gilt, eine gute Balance zu finden zwischen Flexibilität und der Wahrung der Qualität der Angebote“, so die Landtagsabgeordnete Charlotte Quik, die darauf hinweist, dass die Forderung der Hünxer SPD nicht mit der Meinung der SPD-Landtagsfraktion übereinstimme. Deren Schulpolitischer Sprecher Jochen Otto lässt kaum eine Gelegenheit aus, eine größere Flexibilität im Bereich der OGS abfällig mit dem Bällebad bei Ikea zu vergleichen, aus dem man die Kleinen nach Belieben abholen kann.
Der Hünxer Ausschuss für Schule, Jugend, Kultur und Sport hatte vor Monaten beschlossen, vor weiteren Maßnahmen erst einmal den Bedarf bezüglich der OGS-Flexibilität und alternativer Betreuungsmaßnahmen an den Hünxer Grundschulen abzufragen. Wegen der Coronakrise ist das bislang nicht geschehen. „Warum wartet man das Ergebnis der Abfrage nicht ab, um dann Kosten und Nutzen abzuwägen? Und es müsste auch geklärt werden, wer das alles bezahlen soll? Die Gemeinde? Der Träger? Die Eltern?“, fragt Windszus. „Nicht zuletzt wegen der Coronakrise ist es aus Sicht der Gemeinde Hünxe eh fraglich, der Kommune weitere Kosten aufzubürden und die Schulen mit noch mehr Organisationsaufgaben zu belasten. Entweder ist die erneut aufflammende Diskussion Zeichen planlosen Vorgehens der SPD oder Effekthascherei im Wahlkampf.“
Autor:Adelheid Windszus aus Hünxe |
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