Mögliche Wohnbebauung auf dem Sportplatz Bruckhausen - SPD/Grüne: “Mit offenen Karten spielen”

„Wir sind sehr überrascht. Eigentlich war auf Initiative des Bürgermeisters ein ‚Stillschweigen‘ im Arbeitskreis vereinbart worden“, wundern sich die beiden Fraktionsvorsitzenden Horst Meyer (SPD) und Heike Kohlhase (Bündnis ‘90/Die Grünen) über die jüngste Berichterstattung. Darin äußerte sich Bürgermeister Buschmann zu Details des Arbeitskreises Sportplatz Bruckhausen. „Obwohl wir gegen eine Wohnbebauung auf dem Sportplatz sind, haben wir uns aus Respekt vor der Vereinbarung zurückgehalten, um zunächst das Protokoll der Sitzung abzuwarten. Jetzt prescht ausgerechnet der Bürgermeister vor, der das ‚Stillschweigen‘ zunächst eingefordert hatte.“

Stattdessen hätte man sofort Transparenz herstellen und die Menschen informieren müssen, meinen Meyer und Kohlhase. „Politik und Verwaltung wissen um die Kontroversen in Bruckhausen. Ein großer Teil der Bevölkerung will keine Wohnbebauung auf dem Sportplatz. Dass die Bruckhausener informiert werden wollen, ist allzu verständlich. Aber durch solch ein Vorgehen wird in Bruckhausen kein Vertrauen gefördert.“

Verwundert sei man außerdem über die unvollständigen Aussagen des Bürgermeisters. So suggeriere der Bericht, auf dem Sportplatz sei nach Abschluss des Arbeitskreises keine Wohnbebauung angedacht. „Das ist nicht korrekt“, stellen SPD und Bündnis ‘90/Die Grünen klar. „Einig waren sich alle Teilnehmer darin, dass man den Sportplatz grundsätzlich als Sport- und Freizeitfläche erhalten will. Anders sieht es bei einer möglichen Wohnbebauung aus. Hier hat sich im Arbeitskreis eine ganz knappe Mehrheit für die ‚perspektivische‘ Möglichkeit einer Wohnbebauung durchgesetzt – gegen die Meinungen der Bruckhausener Vereine, der SPD und Bündnis ‘90/Die Grünen.“ Die Rede sei von einer schmalen Wohnbebauung entlang des Waldwegs oder auf der anderen Seite des Platzes parallel zu den Garagen zwischen Heinrich-Heine-Weg und Turnhalle.

„Man muss den Bürgerinnen und Bürgern gegenüber mit offenen Karten spielen, wenn man auf dem Sportplatz die Möglichkeit für eine Wohnbebauung schaffen will“, wird seitens SPD und Bündnis ‘90/Die Grünen gefordert. „Vage Formulierungen wie ‚perspektivisch‘ und ‚möglich‘ fördern am Ende nur die Politikverdrossenheit der Leute.“

Begründet werde diese „sehr komplexe Aufgabe“ durch einen „kurzfristig notwendigen Bedarf an neuem Wohnraum in Bruckhausen“ (Zitat d. Bürgermeisters, 14.12.17). Dies habe der Bürgermeister bisher immer wieder betont. Daher hatten SPD und Bündnis ‘90/Die Grünen bereits im November eine Anfrage an die Verwaltung gestellt und wollten erfahren, worin sich dieser dringende Wohnraumbedarf begründe. „Bis heute haben wir keine Antwort auf unsere Anfrage erhalten. Trotzdem wird weiterhin von einem dringenden und kurzfristigen Wohnraumbedarf gesprochen“, so Meyer und Kohlhase. „Wir erwarten daher zu den nächsten Gremiensitzungen Anfang 2018 endlich die geforderten Daten.“

Wie geht es nun weiter? „Der Arbeitskreis hat jetzt nur eine Empfehlung an den Gemeinderat und die Ausschüsse gemacht. Es obliegt nun der Politik und der Verwaltung, was am Ende tatsächlich passieren wird. Allerdings ist zu befürchten, dass sich manche Entscheidungsträger von der Empfehlung des Arbeitskreises leiten lassen werden“, so SPD und Bündnis ’90/Die Grünen. „Wir werden uns in den Ausschüssen und im Gemeinderat weiterhin gegen eine Wohnbebauung auf dem Sportplatz aussprechen.“

Autor:

Jan Scholte-Reh (SPD) aus Hünxe

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