Gegen das Vergessen

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Am 03. Oktober ist „Tag der Deutschen Einheit“. Es ist für mich immer noch ein Wunder, dass die Deutsche Einheit friedlich vonstatten ging.

Es war keine Selbstverständlichkeit. Die DDR war ein Unrechtsstaat, der sein Volk gängelte und schikanierte. Freiheit gab es nur für Denjenigen, der alles machte, was die SED/Stasi verlangte. Keiner traute dem anderen.

Letztens besuchte ich zum fünften Mal (seit 1992) die Gedenkstätte Hohenschönhausen. Ich habe dabei einige Zeitzeugen kennenlernen dürfen, die bei den Rundgängen durch das Gefängnis von ihrem jeweiligen Schicksal berichteten. Alle sind aus nichtigen Gründen ganz willkürlich mitten aus der Öffentlichkeit entnommen und eingesperrt worden. Sie berichteten alle, dass sie nie einen anderen Häftling aus einer anderen Zelle gesehen haben. In diesem Jahr berichtete Friedhelm Körner, dass er nur durch Zufall erfahren hatte, dass seine Ehefrau auch dort saß. Er wähnte seine Frau bei den Kindern. Die Gefängniswärter selber wussten nicht, warum die Gefangenen inhaftiert waren und behandelten sie teilweise deshalb wie Mörder. Die Verhöre wurden mittels psychischer Belastungen durchgeführt und es ging nur darum, ein falsches Geständnis zu erhalten, damit eine langjährige Haft in einem anderen DDR-Gefängnis angetreten werden musste.

Gerade in der heutigen Zeit ist es enorm wichtig, dass vor allem junge Leute die Gedenkstätte Hohenschönhausen besuchen und wenn möglich mit einem Zeitzeugen ins Gespräch kommen. Diese Führungen lassen einen nicht kalt. Ich hoffe, dass mit diesen Besuchen die Zukunft friedvoller und menschlicher wird. Um in einer besseren Zukunft zu leben, ist es wichtig zu wissen, was in der Vergangenheit falsch lief und alles passierte. Gegen das Vergessen.

Autor:

Adelheid Windszus aus Hünxe

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