Problemwolf?
Wölfe haben keine Scheu mehr vor Menschen
180 Jahre gab es in Hünxe keine Wölfe. Jeder Hünxer hat bestimmt schon mal das Wolfsnetz, was seit der Renovierung der evangelischen Kirche (1992) an der Decke im Eingangsbereich des Rathauses hängt, gesehen. Dieses Netz hängt nicht umsonst dort. Es ist auch ein Symbol, dass man vor 180 Jahren es geschafft hat, dieses Raubtier zur Sicherheit der Bürger aus der Gemeinde zu vertreiben. Damals war die Bevölkerung von Hünxe nur ein Bruchteil von heute. Die Straßen, Autobahnen und Bebauung im Allgemeinen haben seitdem das Landschaftsbild verändert. Die Gemeinde Hünxe ist ein beliebtes Ausflugsziel gerade für die Menschen aus dem Ruhrgebiet.
Seit Mitte 2018 leben wir hier von der Kenntnis, dass sich eine Wölfin wieder bei uns heimisch fühlt. Vermutlich ist die Wölfin GW954f von Naturliebhabern damals ausgesetzt worden. Die Bürger sind nicht gefragt worden, ob dies erwünscht ist. Nein - als Naturliebhaber kann man sowas einfach machen.
Bei Schafsrissen kommen von den Befürwortern Argumente, dass die Nutztierhalter doch selber schuld sind, wenn sie ihre Tiere nicht richtig schützen. Wo ein Pony gerissen wurde, entgegnete mir eine Naturschützerin „Du weißt aber, dass ein großer Hund zu diesem Zeitpunkt vermisst wurde? Es ist noch nicht sichergestellt, dass es ein Wolf war.“ Sorry, ich habe noch nie von einem Hund gehört, der einem Pony in die Kehle beißt. Auch der Hinweis, dass die Jäger schuld daran sind, dass so wenig Futter für die Wölfe da sind, weil die Jäger zu viel Wild aus Eigenbedarf abschießen, überzeugt mich nicht. Angeblich sind Hütehunde das Wunder der Mittel und wer Hütehunde hat, braucht keine Angst vor Wölfen zu haben. Eltern haben Angst ihre Kinder im Freien unbeaufsichtigt zu lassen, da immer wieder mal ein Wolf in der Nähe des Bauernhofes gesichtet wurde. Die Kinder haben immer eine Trillerpfeife mit, damit sie Krach machen können. Da hilft es nicht zu sagen, dass Kinder nicht zum Beuteschema eines Wolfes gehören.
Wölfe haben keine Menschenscheu mehr
Heute erreichte mich die Information eines sichtlich erschütterten Landwirtes aus dem östlichen Gemeindegebiet. Er beschreibt, dass sich am Freitag , den 15. Januar 2021 eine belastende neue Situation und damit eine neue Qualität ergeben haben. Fakt ist, um uns herum lebt eine Gruppe von Raubtieren. Der Landwirt, er ist auch Jäger, stand vor seinem Abkalbestall, dies ist quasi der Kreisssaal des Betriebes. Es sind vier Wölfe zum Stall gekommen. Sie haben keine Angst vor ihm gehabt. Sie standen sozusagen in einem Viertelkreis nebeneinander bzw. versetzt hintereinander vor ihm. Die Distanz war etwa 25 Meter. Zwei konnte er ganz klar erkennen und vier weitere Augen hat er mit seiner Handytaschenlampe ausmachen können. Dies ist ein Beleg dafür, dass die hiesigen Wölfe keine Scheu mehr vor Menschen haben. O-Ton: „Ich habe gedacht, ich bin im falschen Film!“
Autor:Adelheid Windszus aus Hünxe |
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