Was lange währt, wird endlich gut
Neubau der Hünxer Kanalbrücke hat begonnen
Geduld wird den Autofahrern und anderen Verkehrsteilnehmern in den nächsten Monaten abverlangt, wenn der Neubau der Kanalbrücke endlich beginnt. Aber dann soll endlich wieder freie Fahrt herrschen.
Anderthalb Jahre hatte sich die Neubaumaßnahme durch die Klage des Zweiten im gesetzlich vorgeschriebenen Bieterverfahren verzögert. Nun gab es grünes Licht. Die vorbereitenden Maßnahmen haben bereits begonnen und gehen voraussichtlich am 25. Oktober zu Ende. Danach beginnt die neunmonatige Vollsperrung für den Bau der neuen Brücke sowie den parallelen Rückbau der Behelfsbrücke. Gleichzeitig erfolgen die Sanierung der Lippebrücke und der Fahrbahn zwischen dieser und der Kanalbrücke.
Umwege für Linienbusse
Die Vollsperrung bringt zusätzliche Belastungen für Autofahrer sowie Nutzer des öffentlichen Personennahverkehrs mit sich, denn für beide sind nicht unerhebliche Umwege und Busausfälle unvermeidbar. „So können“, erklärt Elena Färber von Straßen NRW, „laut Auskunft der Busverkehr Rheinland GmbH Drevenack und Krudenburg während der Vollsperrung aus Dienstplan- technischen Gründen nicht von der SB3 bedient werden“. Hier müssen die Fahrgäste an der Haltestelle Drevenack Schürmann auf die Fahrten der SB 21 (Wesel- Drevenack- Schermbeck und zurück) ausweichen. Zu den Schulzeiten sollen morgens eine und mittags zwei Fahrten der Linie zusätzlich die Haltestelle Drevenack Post bedienen. „Laut unserer Kenntnis“, so Färber, „ist eine zusätzliche Bedienung durch den Bürgerbus der Gemeinde Hünxe in Abstimmung“. Ansonsten wird der motorisierte Verkehr über eingerichtete Umleitungsstrecken unter Einbeziehung der Gemeinde Schermbeck mit folgendem Verlauf geführt: L463 – L 104 – B 58. Polizei, Rettungsfahrzeuge, Anwohner und Landwirte können den Aapweg nutzen, der allerdings für Linienbusse zu schmal ist. Hier ist auch die Umleitung für Radfahrer vorgesehen, die über die Schleusenanlage auf die andere Seite gelangen. Ein Chaos erwartet der Bauherr Straßen NRW nicht.
Immense Auswirkungen für die Gemeinde
Klaus Stratenwerth von der Gemeinde Hünxe hingegen ist sich der immensen Auswirkungen der Sperrung für die Gemeinde Hünxe bewusst. „Für die Bewohner des Aapweges bedeutet dies für die Dauer der Maßnahme ein hohes Verkehrsaufkommen durch landwirtschaftliche Fahrzeuge“, gibt er zu bedenken. Zudem müsse die Feuerwehr Drevenack im Ernstfall von den benachbarten Gemeinden Wesel, Hamminkeln und Schermbeck unterstützt werden, da die Anfahrt für den Löschzug Hünxe nach Drevenack deutlich länger dauern würde. Auch die Schulbusse benötigten aufgrund der Umleitung länger, während die Linienbusse nicht alle Haltestellen bedienen könnten und so die Fahrgäste weitere Wege in Kauf nehmen müssten. „Aber die Probleme hatten wir beim Bau der Behelfsbrücke auch schon und können so zum Teil auf die damaligen Lösungen zurückgreifen“, ist er sich sicher. Außerdem gehe man davon aus, dass die neue Brücke lange zur Verfügung stehe und sich positiv auf den Verkehrsfluss auswirke.
Die Kosten für die gesamte Maßnahme sind mit rund 12,4 Millionen Euro veranschlagt, welche sich die Wasserstraßen- und Schifffahrts- (WSV) und die Straßenbauverwaltung (SBV) nach dem Schlüssel WSV 66,5 % und SBV 33,5 % teilen.
Randolf Vastmans
Autor:Randolf Vastmans aus Xanten |
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