DAS LEIDEN & STERBEN JESU CHRISTI
KREUZWEGSTATIONEN IN ST. ALBERTUS MAGNUS
In beinahe jeder katholischen Kirche gibt es ihn: den Kreuzweg.
Der Kreuzweg veranschaulicht den Passionsweg Jesu und hat in der Regel 14 Stationen.
Ich habe mir schon viele Kreuzwege in verschiedenen Kirchen angesehen, die Künstler auf unterschiedliche Arten gefertigt haben: gemalt, geschnitzt, aus Stein gemeiselt,.... .
Ein Kreuzweg hat es mir besonders angetan. Er hängt in der St. Albertus Magnus Kirche in Hünxe.
"Die Kreuzwegstationen (...) wurden von der Familie Schulze Hockenbeck im Hinblick auf den im zweiten Weltkrieg gefallenen Paul Schulze Hockenbeck gestiftet. Der spätere Pfarrer von St. Mauritz in Münster Anton Krix (30.01.1915 - 13.10.1989), welcher in der Zeit von 1954 - 1964 in der Pfarrei St. Albertus Magnus als Kaplan wirkte, hat auch die Anschaffung dieses Kreuzweges organisiert. Pfarrer Krix war auch Kaplan in der Nachbargemeinde Marienthal; mit der sich dort unter Pfarrer Winkelmann zusammengefundenen Künstler-Kolonie ist er sicherlich zusammengetroffen. Aus diesem direkten oder indirekten Umfeld dürfte auch der Künstler der Kreuzwegstationen in St. Albertus Magnus kommen. Sie sind entstanden in der Mitte der 1950iger-Jahre.
Es handelt sich dabei um eine äußerst ungewöhnliche, aber zugleich auch qualitätsvolle Arbeit. Hier wurden in Solnhofener Kalkstein mit einer Ritz- und Ätztechnik die Bilder in das Material getrieben. (...)
Für die Bildgebung kommen Personen wie Anton Wendling, Josef Strater, Richard Seewald oder Bernd Terhorst infrage. Die hier genannten Künstler stehen in einem direkten Kontakt mit der Künstler-Kolonie Marienthal. Aber für keinen dieser Künstler ist eine Arbeit in dieser Art oder mit einem solchen Material bekannt. (...) Der Künstler dieses Werkes hat sich eine Freiheit erlaubt; er hat die 12. Station nicht ausgearbeitet. Die 12. Station ist das Altarkreuz.
Das Altarkreuz wurde gestaltet von Wilhelm Polders III, Kevelaer. Hier wäre es nun naheliegend zu vermuten, dass dieser Gold- und Silberschmied auch gleichzeitig der Schöpfer des ganzen Kreuzweges wäre. Auch die Tatsache, dass Wilhelm Polders III Schüler des Bildhauers Jupp Brüx (1889 - 1944) ist und dieser als Leiter der Kunstgewerbeschule Krefeld mit der Künstler-Kolonie in Marienthal in Kontakt stand, legt diesen Gedanken nahe. Aber auch für diese Annahme konnte keine Bestätigung eingeholt werden. (...) "
(Zitiert aus "Die Heilige Woche, Palmsonntag bis Ostermontag in St. Albertus Magnus & St. Hedwig in Hünxe". Veröffentlichung: März 2021)
An dieser Stelle auch noch mal herzlichen Dank an Pastor Werges für die Informationen und die Zeit, die er sich genommen hat.
1. Station: Jesus wird zum Tode verurteilt
2. Station: Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern
3. Station: Jesus fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz
Ich habe es auf den ersten Blick gar nicht gesehen, aber das Kreuz von Jesus ist auf jedem Bild anders gemasert. Ich finde das überhaupt nicht schlimm und glaube, dass es viele noch gar nicht wahrgenommen haben.
4. Station: Jesus begegnet seiner Mutter Maria
5. Station: Simon von Cyrene hilft Jesus das Kreuz tragen
Mir gefällt an diesem Kreuzweg auch sehr gut, dass alle Platten eine andere Form haben. Diese hier erinnert mich an ein Wappen.
6. Station: Veronika reicht Jesus das Schweißtuch
7. Station: Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz
8. Station: Jesus spricht zu den weinenden Frauen
9. Station: Jesus fällt zum dritten Mal unter dem Kreuz
Jesus liegt am Boden. Sieht man sich die Stationen "Jesus fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz" und "Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz" und diese Station an, so ist deutlich zu erkennen, dass Jesus immer schwächer und erschöpfter wird. Er sinkt immer tiefer zu Boden.
10. Station: Jesus wird seiner Kleider beraubt
In dieser seitlichen Darstellung von Jesus kann man nochmal besonders gut erkennen, wie gezeichnet sein Körper ist.
11. Station: Jesus wird an das Kreuz genagelt
Ich finde, dass der Kopf von Jesus an dieser Station anders aussieht als auf den anderen Kreuzwegstationen. Sein Gesicht erinnert mich an das Gesicht eines alten Menschen, die sich optisch ja auch oftmals verändern, wenn sie im Sterben liegen bzw. kurz vor ihrem Tod stehen.
12. Station: Jesus stirbt am Kreuz
13. Station: Der Leichnam Jesu wird vom Kreuz abgenommen und in den Schoß seiner Mutter gelegt
Diese Station ist meiner Meinung nach besonders feinfühlig gestaltet worden. Marias Augen sind geschlossen und dennoch kann man den Schmerz in ihrem Gesicht erkennen. Die Striche unter ihren Augen stellen für mich Tränen dar.
14. Station: Jesus wird in das Grab gelegt
Vermutlich kann man fotografisch die goldenen Strahlen an seinem Kopf nicht so gut erkennen. Sie stellen für mich so etwas wie einen "Hinweis" dar. Da kommt noch was. Jesus wird auferstehen.
Unter einigen Fotos stehen Gedanken und Eindrücke, die mir beim Betrachten der Kreuzwegstationen bzw. der Bilder gekommen sind.
Vielleicht weiß man ja auch eines Tages, wer diesen Kreuzweg geschaffen hat. Ein Besuch der St. Albertus Magnus Kirche lohnt sich aber nicht nur wegen den Kreuzwegstationen.
Autor:Nina Benninghoff aus Oberhausen |
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