Besucherandrang beim Forum Hünxe
Faszination Hünxer Sagenwelt
Passend zur dunklen Jahreszeit lud das Forum Hünxe e.V. am Sonntag zu einer Veranstaltung der besonderen Art ins Hünxer Rathaus ein. Unter dem Titel „Hünxer Sagenwelt“ wurden düstere Erzählungen vergangener Zeiten zum Besten gegeben. Mit kraftvoller Stimme präsentierte der Voerder Rezitator Werner Seuken Sagen und Geschichten vom Teufel, von Geistern, Wölfen und anderen Furchterregern. Stimmungsvolle Gitarrenklänge des Dinslakener Musikers Cesare Siglarski schufen den musikalischen Rahmen und ästhetische Schwarz-Weiß-Bilder des Hünxer Fotografen Stefan Weber untermalten den Vortrag im voll besetzten Ratssaal.
Gitarrenklänge bei Kerzenschein
„Wir laden Sie zu einer Reise in ein Hünxe vor unserer Zeit ein“, begrüßte Benedikt Lechtenberg vom Forum Hünxe die rund 120 Gäste. Mit gedimmtem Licht, flackerten Kerzen und bunten Lichtsäulen an den Wänden schuf der Verein eine behagliche Atmosphäre für die spannenden Geschichten. Wegen des großen Besucherandrangs mussten kurz vor Veranstaltungsbeginn noch weitere Stühle aufgestellt und das gesamte Rathaus-Magazin an Sitzplätzen ausgeschöpft werden. Einige Gäste machten es sich danach noch auf den Stufen des Ratssaals bequem. Gebannt gingen die Blicke zur Bühne auf der Cesare Siglarski mit einem atmosphärischen Gitarrenspiel die Tore zur Hünxer Sagenwelt öffnete. In gekonnter Manier setzte dann Werner Seuken mit seiner ausdrucksstarken Stimme zum abwechslungsreichen Vortrag an, in welchem viele vom Drevenacker Schriftsteller Erich Bockemühl (1885-1968) festgehaltene Erzählungen das Publikum faszinierten.
Der Teufel verfehlte sein Ziel
So soll einst der Teufel in den Testerbergen gestanden haben und wütend über den Bau der Drevenacker Dorfkirche gewesen sein. Mit seinen Teufelskrallen packte er einen großen Findling und versuchte ihn zu schleudern. Allerdings verfehlte er die Kirche. Der Stein, um den sich die Sage rankt, liegt am Dämmerwald zwischen Drevenack und Marienthal unweit der Marlberger Straße. In Bruckhausen wiederum soll der alte Bauer Jan Frithoff als Gespenst umgegangen sein. Nachdem er seinem Nachbarn Furchen des Ackers ab gepflügt hatte, fand er im Tod keine Ruhe und zog Nacht für Nacht ächzend mit einem Pflug über die Felder nahe des Sternwegs. Werwölfe sollen in früheren Zeiten auch ihr Unwesen getrieben haben. Ein junger Mann sei auf dem Rückweg von Hünxe nach Spellen von einer solchen Gruselgestalt angegriffen worden. Allerdings stellte sich heraus, dass er in Hünxe eine Geliebte hatte, was anderen Hünxern missfiel und sie ihn prügelnd aus dem Dorf trieben. Zu fast allen Ortsteilen der Gemeinde Hünxe präsentierte Werner Seuken furchterregende Geschichten.
Printausgabe und Vertonung kommen
„Die Hünxer Sagenwelt wird weitergehen“, kündigte Benedikt Lechtenberg zum Ende der Veranstaltung an. Mit Jens Geßmann aus Bruckhausen, Geschäftsführer der Agentur Format, werden der Vortrag samt Fotografien für eine Printpublikation zum Nachlesen aufbereitet. Ebenfalls werden der Vortrag und die Musik vertont und auf digitalem Wege, beispielsweise über YouTube, zugänglich gemacht. Gefördert wird das Forumsprojekt durch den Heimat-Scheck des Landes Nordrhein-Westfalen.
Autor:Benedikt Lechtenberg aus Hünxe | |
Webseite von Benedikt Lechtenberg |
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