Kulturgenuss beim Forum Hünxe
Alles für ein paar Tulpen
Mit selbst gebastelten Tulpen begrüßte das Forum Hünxe seine Gäste zur Lesung im Gewächshaus bei Florist Dickmann. Eine passend gewählte Aufmerksamkeit zum Programm „Tulpenwahn“, das Rezitator Werner Seuken und Musiker Cesare Siglarski vergangenen Sonntag zum Besten gaben. Den rund 70 Besuchern boten sich historische Einblicke in eine Zeit, als der Handel mit Tulpenzwiebeln Reichtum und Elend über die Niederlande brachten.
Abba und Börsencrash
Mit seiner unvergleichlichen Stimme wusste Werner Seuken gleichermaßen humorvolle und nachdenklich stimmende Romanauszüge vorzutragen. Wie in einem Wahn wollten die Menschen in den Vereinigten Provinzen der Niederlande Tulpenzwiebeln besitzen. In den 1630er Jahren versprach deren Kauf und Verkauf immensen Wohlstand für den sich nicht wenige bereitwillig verschuldeten. Vieh, Wohnhäuser und Handelsschiffe wurden für einige wenige Pflanzenknollen hergegeben. Doch 1637 spitzen sich die Spekulationen zu und es kam zum ersten Börsencrash der Geschichte. Stimmungsvoll umrahmte Cesare Siglarski die Erzählungen mit Gitarre und Gesang. Der heitere Schlager „Tulpen aus Amsterdam“ ließ die Gäste munter miteinstimmen. Doch auch die kritischen Töne aus den Romanen wusste der Musiker aufzunehmen, sodass etwa Abbas Pop-Hit „Money, Money, Money“ seine bittere Note entfalten konnte. Ob die Menschen aus dem Tulpenwahn und den zahlreichen späteren Finanzkrisen lernen würden, gab Werner Seuken dem Publikum als Abschlussfrage mit auf den Weg.
Für den gemeinnützigen Verein Forum Hünxe war die Veranstaltung ein Erfolg. „Zum zweiten Mal lockte die Lesung im Gewächshaus Interessierte an und dieses Mal waren es mehr als doppelt so viele wie im letzten Jahr“, zeigt sich Vorstandsmitglied Benedikt Lechtenberg zufrieden und dankbar für die Zusammenarbeit mit Florist Dickmann. Die Menschen in der Gemeinde Hünxe seien hungrig nach Kultur. Der Verein wolle auch künftig zum kulturellen Leben beitragen.
Autor:Benedikt Lechtenberg aus Hünxe | |
Webseite von Benedikt Lechtenberg |
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