Rottweiler - in Wirklichkeit sind sie ganz anders
Die ADRK-Bezirksgruppe Dortmund-Bövinghausen lädt ein zur Spezial-Rassenhundeausstellung
Entspannt räkelt sich Diego auf dem Teppichboden im Büro von Volker Zibbar und genießt die Nähe zu seinem Besitzer. Besucher lassen ihn kalt und von Aggressivität ist auch nichts zu spüren. Diego, eigentlich heißt er ja „Diego vom Sofienbusch“, ist ein sechsjähriger Rottweilerrüde und typischer Vertreter seiner Rasse – ruhig und ausgeglichen, trotzdem durchaus respekteinflößend.
Volker Zibbar (50) hat in seinem Leben schon einige Rottweiler gehabt. Er liebt diese Rasse, seit er denken kann. Obwohl sich der Geschäftsmann aus Unna keineswegs als der typische Gebrauchshundesportler sieht, übernahm er vor etwa drei Jahren den Vorsitz der Dortmunder Bezirksgruppe des Allgemeinen Deutschen Rottweilerclubs (ADRK). Der erfolgreiche Hundesportverein steckte damals in einer Krise, aus der ihn Volker Zibbar wieder herausführte, allerdings zu seinen Konditionen. Wie vorher auch, wird dort zwar weiterhin Gebrauchshundesport betrieben, Zibbar wacht allerdings mit Argusaugen darüber, dass die Ausbildung der Hunde zu keiner Zeit gegen den Tierschutz verstößt.
„Elektrohalsbänder und andere Zwangsmittel dulde ich nicht auf dem Platz. Es gibt auch einen anderen Weg zum Erfolg, nur dauert der in der Regel eben etwas länger“, erklärt er resolut. Rüde Ausbildungsmethoden im Hundesport und im Diensthundewesen haben in der Vergangenheit für Negativschlagzeilen gesorgt. Hinzu kamen auch vereinzelte Beißattacken von Rottweilern, die Fachleute stets vor Rätseln stellten. Zibbar zu diesem Thema:“ Jede Beißattacke unserer Rasse ist zwar zuviel, in der Gesamtstatistik steht der Rottweiler allerdings weit deutlich hinter dem Berner Sennenhund und dem Golden Retriever.“
Trotzdem ist sich der Fachmann schon darüber bewusst, dass der Rottweiler in fachkundige Hände mit Erfahrung gehört. Seine persönlichen Ziele sieht Zibbar im Gebrauchshundesport auch eher nicht, viel mehr interessiert er sich für die Psyche der Tiere und wie man Problemhunden helfen kann. Aus diesem Grund macht er zurzeit bei der IHK die dreijährige Ausbildung zum Verhaltenstherapeuten für Problemhunde, und zwar neben seiner regulären Tätigkeit als Geschäftsmann und Teilhaber mehrere Firmen. Wie das geht? „Gute Organisation ist eben alles“, lacht Zibbar.
Anerkannter Sachverständiger nach dem Landeshundegesetz NRW ist er schon seit längerem und darf daher Sachkundenachweise bei Hundehaltern und Wesenstest bei Hunden abnehmen. Ferner obliegt es ihm, Leinen- und Maulkorbbefreiungen zu erteilen. Sein Traum ist ein größeres Anwesen in der Nähe von Unna, auf dem Problemhunde einen angenehmen Lebensabend verbringen dürfen. Das ist im Sinne vieler Hunde, die aufgrund schlechter und unsachgemäßer Haltung den Großteil ihres Lebens in Tierheimen o.ä. unwürdig untergebracht waren. Zibbar hofft, dass sein Traum in nicht zu ferner Zukunft in Erfüllung gehen wird.
Wer sich für die Rasse Rottweiler interessiert, hat dazu am 6. Und 7. August ausreichend Gelegenheit. An diesem Wochenende wird die ADRK-Bezirksgruppe Dortmund-Bövinghausen zwei unabhängige Schauen auf dem Gelände des dort ansässigen Reit- und Fahrvereins ausrichten. Erwartet werden zwischen 60 und 80 Hunde dieser Rasse. Bewertet werden nicht die Leistungen als Gebrauchshund sondern Form, Gangwerk und Wesen.
Die genauen Termine sind:
Samstag, 6. August 2016, Beginn 9 Uhr
35. Friedrich-Berger-Schau mit Anwartschaft ADRK & Westfalenjugendsieger/in und Westfalensieger/in
Sonntag, 7. August 2016, Beginn 9 Uhr
11. Willi-Hedtke-Gedächtnisschau mit Anwartschaft ADRK & Ruhrgebietsjugendsieger/in und Ruhrgebietssieger/in
Austragungsort: Haus Opherdicke, Dorfstraße 29, 59439 Holzwickede
Ansprechpartner: Kim Ohmann (Schauleiterin)
Mobil: 0151 467 220 30
E-Mail: Kim_ohmann@hotmail.de
Autor:Jörg Prochnow aus Kamen |
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