TR4 - Urtyp des Brit-Roadster zählt 50 Lenze
Er gilt als der Urtyp des britischen Roadster, der Triumph TR4 und erinnerte ihn an seine Studienzeit. Vor 27 Jahren gab sich Rainer Brenzinger aus Holzwickede einen Ruck und kaufte ein Original, als Wrack und in Teilen. In diesem Jahr hat der Roadster ein halbes Jahrhundert auf dem Buckel und strahlt wie neu.
Die Vorliebe für Technik und insbesondere alte Autos liegt dem Maschinenbauingenieur i.R. Im Blut. Als Vertriebsdirektor war er für Autoteile zuständig, war in „einer endlosen Reihe“ komfortabler Dienstwagen unterwegs. Als Schüler schwärmte er von Sportwagen: Porsche 356, Austin Healey und Triumph waren damals angesagt. Ein Freund kaufte sich schließlich einen roten TR4. „Den kaufte ich ihm später ab und habeihn lange gefahren.“ Zwei Alfa GTV schlossen sich an und dann folgten eben Dienstwagen. Doch rainer Brenzinger wollte sich wieder Fahrtwind um die Nase wehen lassen. Ein Cabrio wie sein erstes sollte es sein. In einer Werkstatt in Gevelsberg wurde er fündig. Der marode Brite stand zerlegt in der Halle. „Nach einigen Monaten haben wir uns geeinigt.“ Immerhin 7000 Mark investierte er in das Wrack. „Zum Glück waren die Teile weitgehend komplett.“ dann begannen zwei Jahre Restaurierungszeit. Entrosten, Sandstrahlen, der Rahmen wurde feuerverzinkt. „Eine ziemlich intensive Arbeit.“
Marode war auch die Technik. Das Getriebe wurde überholt, ein Hochleistungsanlasser eingebaut sowie ein zusätzlicher Bremskraftverstärker, der Zylinderkopf überholt, ein neuer Kühler eingesetzt. „Ich habe Unmengen Geld reingesteckt.“
Der Rahmen hatte Rost an den Aufhängungen von Blechteilen, musste geschweißt werden. Lackiert ist das Cabrio in der Wunschfarbe dunkelblau. Verschlissen waren die Sitze des Klassikers. Sie wurden in England neu bezogen. Um Ersatzteile muss sich rainer Brenzinger nicht sorgen, nur bei Blechteilen wird es schwierig. Das musste er vor zwei Jahren schmerzlich feststellen, als bei einem Auffahrunfall die Frontpartie eingedrückt war. Die langgestreckte Haube fand er in Frankfurt. „Die musste aber erst
aufbereitet werden.“ Für den Fahrkomfort wichtig war das A in der Bezeichnung. Entsprechende Modell haben vorne geschwungene, chromverblendete Blinker. Wichtiger ist aber, dass die TR4 serienmäßig eine unabhängige Radaufhängung hinten, eine sog. Pendelachse erhielten. Doch die Marke Triumph exportierte zahlreiche Fahrzeuge nach Amerika, wo man dank bester Straßenverhältnisse auf die Komfortachse verzichtete, lieber weniger bezahlte. Später baute der Hersteller wieder die Starrachse ein, eine ebensolche hat Brenzingers Exemplar. „Ohne, dass es ein US-Auto wäre.“
Als der Ingenieur seinen TR4A erwarb, baute sich die Welle der Oldtimerliebhaber erst auf, inzwischen ist der Handelspreis kräftig gestiegen Unter 20 Tsd. Euro sind gut erhaltene Exemplare nicht zu bekommen. Die Vollkasko-Versicherung bleibt mit rd. 240 Euro pro Jahr bezahlbar. Abgeben möchte er das Cabrio nicht, fährt lieber mit Ehefrau Elfriede zu Wettbewerben und Ausfahrten. Etwa zu den Triumph-Pfingst-Treffen, diesmal im Taunus.
Interessenten an der Restaurierung eines Oldies gibt Rainer Brenzinger einen Rat: „Wenn man nichts selbst machen kann ist man aufgeschmissen.“
Daten zum Triumph TR4A
Typ: Triumph TR4A
Baujahr: 1964
Sitzplätze: 2
Motor: 4 Zyl. Benzinmotor
Leistung: 105 PS
Hubraum: 2.138ccm
Drehmoment: 74 N./ 4.800 U./min
Getriebe: 4-Gang
Antriebsart: Heckantrieb
Leergewicht: 1.005 kg
Drehmoment: 17,5mkg bei 3.350 U./min
Beschleunigung (0-100km/h): 12,1 sek.
Spitze: 175 km/h
Verbrauch: ca. 9,5l/100km
Neupreis: 6.400 Euro
Ausstattung: Leder, Overdrive, Klappverdeck
Autor:Stefan Reimet aus Holzwickede |
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