Riesenknusperhaus bringt Kita-Kinder aus dem Häuschen
Lehrlinge überraschten Kita mit XXL-Pfefferkuchenhaus
Zehn Liter Honig für das Hexenhaus
Mit einem riesigen Knusperhaus überraschten jetzt Bäckereifachhandwerk-Azubis des Märkischen Berufskolleg die kombinierte Kindertagesstätte Königsborn. Glänzende Augen und vorwitzige Finger tummelten sich um das Naschwerk, das mit über einem halben Meter Höhe beeindruckte und wohl nicht lange hielt.
Es ist eine schöne Tradition, das die Mittelstufenschüler im Bäckerhandwerk die integrative Einrichtung am Zimmerplatz mit dem überdimensionalen Pfefferkuchenhaus überraschen. Auch im siebten Jahr setzten rund 20 Azubis direkt nach den Sommerferien den sog. Lagerteig an. Mehrere Monate muss er durchziehen, wurde erst vor 10 Tagen abgebacken. „Während der Reifezeit bilden sich wesentliche Aromen“, so Fachlehrer Ralf Püttmann. Der Teig bedarf nur noch weniger Zusätze. In den 20 Kilo-Brocken kamen nur weihnachtliche Gewürze und zehn Liter Honig. In der Lehrbackstube des MBK, stellten die Azubis das Knusperhaus fertig. Das stattliche Hexenhaus ist ein Dankeschön für die Bereitschaft der Kita, Praktikumsplätze für das MBK im Bereich Heilerziehung anzubieten. Die Kinder besuchen auch die Lehrküche, um Plätzchen zu backen. Bei rund 80 Kindern in der Kita Königsborn, darunter 40 mit Handikaps, muss das Knusperhaus auch groß sein. „Nach einem Tag dürfen sie alles abknabbern“, erklärt Anne Rodemann (Verbund Kitas).
Die komplette Herstellung des Hartgebäcks kennen die Azubis aus ihren Lehrbetrieben eher selten. Mirko Köhlert(17), bei der Bäckerei Stricker in Hemmerde im 2. Lehrjahr: „Großbäckerein machen das eher.“ Für ihn ist das Bäckerhandwerk der Traumberuf. Noch klingelt um 3 Uhr der Wecker, ist er volljährig dürfte bereits um ein Uhr die Nacht vorbei sein. Sein Arbeitstag endet um 13 Uhr. „Das muss man erst Mal hinkriegen.“ Handwerklich zu backen ist für ihn eine Frage des Geschmacks. „Eine Fertigbäckerei wäre nichts für mich.“ Die Freude in den Augen der Kinder ist Lohn genug für ihn und Berufskollegen Christian Keun(18), der in einer Bäckerei in Hamm-Pelkum seine Lehre absolviert.
Info-Box Lebkuchen
Schon im Mittelalter backte man nach überlieferten Lebkuchen-Rezepten. Die ersten wurden von Mönchen in Klöstern erprobt. Bis heute dienen als Backtriebmittel die Pottasche, treibt den Teig, und Hirschhornsalz. Milch, Fett und Wasser sind nicht enthalten. Der Lebkuchenteig muss lange reifen und erhält reichlich Honig und orientalische Gewürze. Als traditionelle Lebkuchengewürze dienen etwa Kardamom, Koriander, Nelken, Ingwer und Zimt. Hexenhäuschen aus Lebkuchen sind auch in Osteuropa und in England beliebt und hat den Vorteil sehr lange haltbar zu sein.
Autor:Stefan Reimet aus Holzwickede |
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