Pfiffige Turmbauer am PGU beim Wettbewerb HochH(in)aus gekürt
Mit 830 Metern ist der Burj Khalifa in Dubai das höchste Gebäude des Erdballs. Doch wie schwierig es bereits sein kann, in einen 80cm hohen Turm Stabilität zu bekommen, stellten jetzt die 5- 8.-Klässler des Pestalozzi-Gymnasiums beim Schulwettbewerb HochH(in)aus ganz praktisch fest. Tragfähige Konstruktionen stellten die Schüler vor und lernten: Weniger ist oft mehr!
Rückenwind spürten die Schüler durch die Erfolge ihres Gymnasiums bei den Schülerwettbewerben der Bezirksregierung Arnsberg und der Technischen Uni Dortmund „Schiff ahoi!“ und „Brückenschlag“, denn PGU-Teams belegten in den Vorjahren vordere Plätze. Diesmal ging es in die Höhe, die Aufgabenstellung lautete, ein Haus zu bauen, das bei einer Grundfläche von 20x20cm eine 0,5 l-PET Flasche tragen kann. Für die Unterstufe galten 60cm, für die 7./8.-Klässler eine Höhe von 80cm. Erlaubt waren nur Papier und Flüssigkleber.
Bei der Präsentation warf der Turm der Empire-State-Building Group GmbH Fragen auf. Die zylinderförmige Röhrenkonstruktion überraschte mit derartiger Stabilität, dass die betreuenden Physiklehrer Stefan Lennardt und Christoph Schrewe die Papierstärke unter die Lupe nahmen. Aber Noah Erdmann und Tom Decker(6.Kl.) hatten nicht gemogelt. Nur acht Gramm brachte ihr Konstrukt auf die handelsübliche Briefwaage. Satte 179gr. wog hingegen der schwerste Turm dieser Kategorie, Platz 2 mit 16 Gramm belegte die Gruppe „Heureka“ mit Mirko Rendey, Moritz Schäfer und Johannes Schleich(6. Kl.). An ihr Empire-State-Building hatten sich Noah und Tom richtig herangebastelt. „Eine Röhre war zu wackelig, die Mischung aus Trichter und Röhre war für uns die beste Lösung“, erklärt Noah Erdmann, der bereits in 2013 den Physik-Wettbewerb für sich entschied. Bereits im vergangenen Jahr hat er am PGU den Wettbewerb für sich entschieden. Zwei Tage haben sie getüftelt. Mancher Turm knickte auf halber Strecke zusammen, etwa bei den Papier-Physikern der 5d. Die vier Schüler setzten auf rechteckige Module, die direkt verklebt wurden. Der Erstentwurf streckte die Flügel. „Dann schnitten wir die Kanten auf und verklebten die Teile miteinander, das hielt“, beschreibt Leonie Stanke. Mit 159 gr. zählte der belastbare Turm aber zu den schwersten Kandidaten, keine Chance. Von der Vielzahl der Konstruktionsideen zeigte sich Stefan Lennardt überrascht. „Aktive Physik, das macht den Schülern Spaß und veranschaulicht die Gesetzmäßigkeiten.“
24 Gruppen zu je 2-5 Schülern aus den Jahrgangsstufen 5- 7 meldeten sich für den Wettbewerb. „Viele haben sich daheim getroffen, manche tüftelten hier in der Schule.“ Bereits zum 3. Mal setzten sich Maike Brönhorst und Freya Bettermann (7d) auf die Teilnehmerliste. Sie kamen bereits im Vorjahr mit einem Leichtbau-Modellschiff in die Profirunde nach Dortmund, konnten aber nicht persönlich vorführen, da sie an einer Klassenfahrt teilnahmen. Ihr Entwurf aus Alufolie und Strohhälmen erzielte dennoch Platz 4. Den Turm bauten sie zunächst halbhoch, dann immer ein Stück weiter, drei Tage lang. „Einen Test haben wir gemacht, es funktioniert“, gingen sie voller Zuversicht in die Präsentation. Die Verstärkung der Übergänge durch Lamellen zahlte sich aus, die Flasche blieb oben. Die Begeisterung für die Naturwissenschaften liegt häufig in der Familie. Freya möchte Ingenieurin werden wie ihr Vater. Schwierig sei es gewesen, die Höhe zu erreichen und das Gleichgewicht. Die Schülerinnen probierten einigten sich schließlich auf eine Dreieck-Form, die in der Höhe stabiler ist als das Viereck. Mit nur 31g lag das Konstrukt der „Brücken-Bauer“ schließlich an der Spitze der Kategorie 7./8. Klasse. Und das, obwohl in der 6.und 7. kein Physikunterricht stattfand. Und diesmal möchten die Schülerinnen in jedem Falle selbst nach Dortmund fahren.
Ebenso stabil aber mit 43g etwas schwerer war das Konstrukt der Funke GmbH mit Bastian Funke, Tim Schmidt und Malte Hauschildt, sie belegten den 2. Platz. Aus jedem Block kommt das Sieger-Team weiter. Die Sieger des Pestalozzi-Gymnasiums treten an der Universität Dortmund gegen die Sieger aus dem Umkreis Dortmund an. Dann wird sich zeigen, ob Schüler aus dem Kreis Unna gute Konstrukteure sind. Auch das Honorar für die Nachwuchs-Ingenieure hielt sich in Grenzen, die Sieger durften sich mit Süßigkeiten versorgen.
Autor:Stefan Reimet aus Holzwickede |
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