Laufend Laufkundschaft: Kiosk in der Friedrich-Ebert-Straße
„Nichts verändern“ lautet das Erfolgsrezept im Kiosk von Mario Dördrechter in der Friedrich-Ebert-Straße 3. Stammkunden schätzen das seit Jahrzehnten gewohnte Angebot des Kiosk, den der Kaufmann vor zwei Jahren von seinem Onkel Detlef übernahm.
Reger Betrieb herrscht an der Trinkhalle in dem Altbau. Auf dem Weg zur City kommt an dem Büdchen fast jeder aus Unnas Norden vorbei. „Die Lage ist das Wichtigste“, weiß Mario Dördrechter(46). Deshalb zögerte er nicht lange, als sein Onkel den Kiosk abgeben wollte und bewies Mut zum Risiko. Einen sicheren Arbeitplatz als leitender Angestellter gab er auf, tauschte Schreibtisch mit Verkaufsfenster. Und machte einen schwierige Anfang durch. Von 5 bis 19 Uhr hat er sein Fenster geöffnet, nur Sonntags bleibt die Jalousie unten. Berufspendler auf dem Weg zum Bahnhof, Berufsschüler und Stadtgänger sind seine Hauptkunden. Zigaretten, Telefonkarten, Getränke, Süßes sind die Renner. Bei Zeitungen und Zeitschriften gab es einen Knick, seitdem die auch beim Discounter ausliegen. Solche Verlagerungen gehen beim Kiosk rasch an die Existenz. Aber Dördrechters Kundschaft weiß anderes zu schätzen. Zügige Bedienung im Vorbeigehen oder ein längerer Plausch an der Theke. „Man ist eben auch Kummerkasten.“ Hunderte Schüler ziehen täglich an dem Kiosk vorbei, da wird Mario Dördrechter mal als Ratgeber geschätzt. In Mathe gibt er manchen Tipp, Nachhilfe im Zeitraffer.
Aus einem Einbruch zog er strikte Konsequenzen. Eine nicht sichtbare Funkalarmanlage gibt ihm Sicherheit, einen Funksender trägt er am Handgelenk.
Wäre es ein begehbarer Kiosk, hätte Mario Dördrechter längst renoviert. Sich vom Charme der 70er Jahre bei Regalen und Aufstellern zu trennen, fällt ihm schwer. „Und die Lieferanten verschenken nichts mehr.“
Mit einem Plausch pflegt Mario Dördrechter seine Kundschaft, das gehört bei ihm einfach zum Service.
Autor:Stefan Reimet aus Holzwickede |
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