Filigrane Christbaumspitze überdauerte fast 100 Jahre

Karl-Heinz Himpe hat eine historische Christbaumspitze gefunden. Wer hat Infos dazu?
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Christbaumspitze überdauerte Jahrzehnte auf dem Dachboden: Karl-Heinz Himpe fand filigranen Familien-Weihnachtsschmuck

Opherdicke. Engel, Strohstern oder eine feine Spitze aus Glas ziert wohl die meisten Weihnachtsbäume im heimischen Wohnzimmer und oft wird der Christbaumschmuck von einer Generation an die nächste gereicht. Eine besonders alte Spitze entdeckte jetzt Karl-Heinz Himpe(85) auf dem Dachboden. Schon seine Großeltern setzten die fein gearbeitete Baumspitze auf, die im Zweiten Weltkrieg zu einem Symbol der Hoffnung für die Familie wurde und mehr als ein halbes Jahrhundert in Vergessenheit geriet.

"Von den Urvätern einst besessen
Deren Gesichter er hat schon lang vergessen,
Übers Jahr sorgsam verstaut in Seidenpapierhüllen
Damit sie Weihnachten kann ihren Dienst erfüllen."
Dieser Vers aus dem Gedicht Christbaumspitze von Moni Gugger umschreibt das Gefühl, mit dem der gebürtige Hengsener in diesem Jahr die Spitze auspackt und auf einen Tannenzweig setzt. Unbeschadet hat das aus dünnem Draht, leichten Kugeln und Lammetta-Kristallen gebastelte, bescheiden wirkende Schmuckstück die Jahrzehnte überdauert. "Wie alt mag sie genau sein", fragt Karl-Heinz Himpe. Sicher erinnert er, im Elternhaus, ehemals Sölder Straße 10, mit seinen Großeltern Heinrich Wäller(verst.´39) und Ida Wäller(verst.´40) sowie mit seinen Eltern Karl(verst.´92) und Ida(verst.´66) am Tannenbaum mit dieser Spitze manches Weihnachtsfest gefeiert zu haben. "Mit bunten Glaskugeln war der Baum geschmückt", hat er vor Augen. Sorgsam wurde der Schmuck verpackt und in den Kriegsjahren besonders behütet in dem Haus in Alt-Hengsen aufgehoben. Was die Glaskugeln aber nicht vor dem Ausbleichen schützte. "Sehenswert ist heute nur noch die Spitze." Nicht lange überlegten Karl-Heinz und seine Frau Else(86) vor 51 jahren, ob sie den Christbaumschmuck aus ihrem Haus mitnehmen sollten. Durch die kommunale Neuordnung stand ihr Wohnhaus, heute Lichtendorfer Straße 7 zwischen Hof Eickel und Flunkert, plötzlich zu weit im Straßenprofil. Die Eingangstreppe ragte mehr als einen Meter auf die seitdem breitere Kreisstraße K30. "Autos mussten einen Bogen drumherum fahren." Blechernes Krachen schreckte Familie Himpe eines nachts aus dem Schlaf. "Da stand ein Opel P4 halb auf der Treppe." Zügig fiel in der Politik die Entscheidung, das Haus abzureißen. 1960 zogen die Himpes von Hengsen nach Opherdicke, die Christbaumspitze im Gepäck. Dass sie um 100 Jahre alt sein muss, davon geht Karl-Heinz Himpe aus. Herstellung und Material ähneln dem Zierschmuck in historischen Brautbildern aus Anfang des 20. Jahrhunderts. In die verglasten Schmuckbilder wurden vergleichbare Dekorationen eingearbeitet. Wer Hinweise geben kann meldet sich beim Stadtspiegel oder bei Karl-Heinz Himpe, Tel. 02301 3887.

Autor:

Stefan Reimet aus Holzwickede

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