„Erinnya lyange nze Jana“ - Königsbornerin arbeitet ein Jahr in Uganda

Weltwärts geht es für Jana Halve aus Königsborn. Ein Jahr lang sammelt sie Erfahrungen in Uganda, hier eine Straßenszene aus ihrem Ort Mukono.
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„Erinnya lyange nze Jana“ - „Ich heiße Jana“, so oder ähnlich wird sich die Königbornerin Jana Halve in Mukono in Uganda vorstellen. Denn für zehn Monate tauscht die 18-jährige Absolventin des Geschwister-Scholl-Gymnasiums ihre Heimat mit der Stadt nahe der Hauptstadt Kampala. Vergleichbar mit Unna ist wohl aber nur die Einwohnerzahl.

Als sie bei weltwärts.de, einem Infoportal des Entwicklungsdienstes, mehr über das Engagement junger Erwachsener in Afrika erfuhr, war ihr Interesse an konkreter Entwicklungshilfe geweckt. „Den Kontrast zu Deutschland möchte ich erleben. Es soll mich als Person weiterbringen.“ Das Deutsche Rote Kreuz steht als Entsendeorganisation hinter dem Auslandsjahr. Für die Abiturientin ist es der zweite, mit Abstand längste Fernaufenthalt, bisher steht ein Vierteljahr Schüleraustausch in Frankreich auf ihrer Erfahrungsliste.
Klar ist für Jana Halve, sie taucht ein in eine andere Welt. Armut, mangelnde Hygiene, brüchige Unterkünfte, eine hohe Zahl von Kindern, die in Bürgerkriegen unter Dikatoren wie Obote und Idi Amin ihre Eltern verloren haben, prägen das Land. Das Durchschnittsalter liegt gerade bei 15 Jahren. Unterkunfts- und Arbeitsort für Jana ist Mukono, mit rd. 54 Tsd. Einwohnern etwas kleiner als Unna und mit großen medizinischen Versorgungsproblemen belastet. Malaria und die HIV-Epidemie begrenzen die Lebenserwartung auf etwa 50 Jahre. Mit Heranwachsenden über Aids zu reden, durch Information für das Thema zu sensibilisieren wird eine von Janas Aufgaben sein. Aber vor allem Jugend- und Sportgruppen wird sie mitgestalten. Erste-Hilfe-Kurse für Schüler und auch Taxifahrer stehen auf dem Programm. Leichte Unfälle kommen häufiger vor, denn was sich in Uganda Taxi nennt ist meist ein Motorrad mit Personensitz. Ein eigenes Motorrad wird sich für Jana nicht lohnen, die Taxitour in der Stadt kostet gerade 20 Cent. Initiative ist gefragt beim sog. Chicken-Projekt. Gezielte Geflügelzucht im Verbund mit Nachbargemeinden soll Familien ein regelmäßiges Einkommen sichern. In der Betreuung von Kindergruppen hat Jana bisher im Reitverein Erfahrung gesammelt und traut sich zu, ein eigenes Projekt zu entwickeln. Das Auslandsjahr geht sie mit kühlem Enthusiasmus an mit Blick auf ein Medizinstudium im Anschluss daran. Doch nicht nur die Arbeit steht im Mittelpunkt das Aufenthaltes, Ausflüge zum erloschenen Vulkan Mount Elgon und in diverse Nationalparks runden das Entwicklungshilfe-Projekt ab.
Insgesamt 28 junge Freiwillige aus ganz Deutschland brechen am 14. August nach Afrika auf, verteilt auf Uganda, Tansania und Namibia. Die Unterbringung erfolgt in kleinen Gästehäusern, jeder Teilnehmer hat sein Zimmer, eine Kochecke wird gemeinschaftlich genutzt. „Ob es einen Kühlschrank gibt weiß ich nicht.“ Als Selbstversorger organisieren die Teilnehmer ihre Verpflegung mit landestypischen Waren. Kontakt zu Familie und Freund hält Jana per Internet dank Skype aufrecht.
Ihrem Berufsziel als Humammedizinerin hofft Jana Halve ebenfalls näher zu kommen. In Auswahlgesprächen verteilen Universitäten Bonus-Punkte für die Auslandserfahrung.
Aber bevor am 14. August der Flieger in Düsseldorf abhebt, stehen noch Reisevorbereitungen auf Janas Tagesplan. Impfungen sind abgehakt, in Land und Leute hat sie sich eingelesen. Mühe wird die Verständigung bereiten, denn wo Englisch nicht verbreitet ist, wird Luganda gesprochen. Und dann ist da noch Ebay. Denn nur einen Teil des Projektes finanziert das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit. Die Hälfte, rd. 1500 Euro, möchte sie durch Sponsoren und eben Kleinverkäufe bezahlen. Unterstützer gehen aber nicht leer aus. Für die Zeit ihres Aufenthaltes legt Jana einen Blog an, in dem sie Erfahrungen und Erlebnisse mitteilt. Sponsoren-Kontakt für Janas Jahr in Uganda: Jana Halve Tel. 0163 6962992.

Weltwärts geht es für Jana Halve aus Königsborn. Ein Jahr lang sammelt sie Erfahrungen in Uganda, hier eine Straßenszene aus ihrem Ort Mukono.
Weltwärts geht es für Jana Halve aus Königsborn. Ein Jahr lang sammelt sie Erfahrungen in Uganda, hier eine Straßenszene aus ihrem Ort Mukono.
Autor:

Stefan Reimet aus Holzwickede

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