Bücherschrank eröffnet in Holzwickede
Am Dienstag,10.April wurde auf dem Vorplatz des Edeka-Marktes in Holzwickede der erste öffentliche Bücherschrank der Stadt eröffnet.
Stolz betrachtet das Ehepaar Monika und Klaus Pfauter das Ergebnis des Projekts, für das sie in den letzten Monaten gekämpft haben.
Der aus wetterfestem Cortenstahl bestehende Schrank mit den beiden leicht zu öffnenden Glastüren, den sie auf dem Vorplatz des Edeka-Marktes in Holzwickede einbetonieren ließen, erinnert auf den ersten Blick an eine moderne Telefonzelle, doch ein Blick ins Innere verrät schnell, welchem Zweck er wirklich dient. Auf den gläsernen Regalbrettern stehen auf mehreren Etagen Bücher, die das Ehepaar unter Mithilfe von Gerhard Klug zusammengestellt und gespendet hat. Von nun an kann jeder, der Freude am Lesen von neuen Büchern hat, sich aus dem Fundus im Bücherschrank einen Roman aussuchen und lesen, aber auch eigene, schon gelesene Bücher hineinstellen. Ziel dabei ist es, das Bücher mit anderen Menschen geteilt werden, sodass man am Bücherschrank mit anderen Lesern ins Gespräch kommen kann.
Offizielle Eröffnung
Bei der Eröffnung am Dienstag wurde der zuvor verhüllte Bücherschrank von allen, die bei der Realisierung des Projekts maßgeblich beteiligt waren, mit den gesammelten Büchern gefüllt. Neben dem Ehepaar Pfauter und Gerhard Klug, die auch in Zukunft die Patenschaft für den Bücherschrank übernehmen werden, waren auch die Holzwickeder Bürgermeisterin Ulrike Drossel und Vertreter der RWE-Tochter Innogy, anwesend, die sich im Januar dazu bereiterklärt hatte, den Bücherschrank zu stiften. Innogy, die normalerweise für Strom- und Gasverbindungen zuständig ist, unterstützt bereits seit 2011 viele Bücherschränke in ganz Deutschland. Dirk Wißel, Kommunalbetreuer bei Innogy, meint bei der Eröffnung des mittlerweile 159. Bücherschranks: “Als Partner der Gemeinde Holzwickede kümmern wir uns nicht nur um die Strom- und Gasnetzt, sondern engagieren uns mit dem Bücherschrank auch für die kulturelle Infrastruktur.“
Hinter diesem Ansatz steht auch Bürgermeisterin Ulrike Drossel, die in ihrer Eröffnungsrede nach ausdrücklichem Dank an die Organisatoren und Stifter betont, dass der Innogy Bücherschrank ein tolles Angebot sei, mit dem der öffentliche Raum der Stadt belebt und die Kultur des Teilens gefördert würde. „Ich bin mir sicher, dass sich hier ein Treffpunkt bilden wird, an dem Menschen ins Gespräch kommen“, meinte sie optimistisch und half, die ersten Bücher in den Schrank zu stellen, der an der gleichen Stelle wie eine ehemalige Telefonzelle steht.
Organisation des Bücherschranks
Den Standort am Edeka-Markt zu finden sei nicht ganz einfach gewesen, betont Monika Pfauter, denn es habe anfangs Beschwerden von umliegenden Läden und der Bücherei gegeben, die den Bücherschrank als mögliche Konkurrenz befürchteten, doch wurde ihnen versichert, dass dem nicht so wäre. „Wir haben bereits einen Bücherschrank direkt vor einem Buchladen aufgebaut, der wirklich gut funktioniert“, meint eine Mitarbeiterin von Innogy.
Der Bücherschrank wurde vom Kölner Architekten Hans-Jürgen Greve für Innogy entworfen und gestaltet. Dabei habe Greve besonders darauf Wert gelegt, dass der Bücherschrank wetterfest und vandalensicher sei, indem er den besonderen Cortenstahl verwendet hat. Diese entwickelt im Laufe der Zeit unter Witterungseinflüssen eine künstliche Rostschicht. „Das hat einen hohen ästhetischen Wert“, meint Greve. Auch hat der Architekt bei der Konstruktion des Schranks darauf geachtet, dass die Luftfeuchtigkeit entweichen kann, damit die Bücher sicher und trocken gelagert werden können.
Um die sichere und saubere Lagerung kümmern sich ab jetzt auch die freiwilligen Paten Klaus und Monika Pfauter sowie Gerhard Klug, die den Bücherschrank regelmäßig säubern und sortieren werden.
Das unterste Fach werden sie speziell für Kinderbücher freihalten, damit die jungen Leseanfänger einfach an ihre Bücher kommen können. Aber auch die anderen Fächer sollen nach Themenfeldern und Genres sortiert werden, so soll es auch ein Fach für „internationale Literatur“ geben, die zum Beispiel auch Migranten ansprechen kann. Insgesammt kann der Bücherschrank bis zu 320 Bücher fassen.
Bereits während der Eröffnung haben sich einige Passanten für den Bücherschrank interessiert, was auf eine spannende Zukunft hindeuten lässt.
Autor:Lokalkompass Unna/Holzwickede aus Unna |
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