Alt wird Neu - Handwerk im Ehrenamt

Ob in Dekosand gelegt oder auf getöpferten Platten verklebt, mit bunten Perlen und Schmuckresten lassen sich dekorative Accessoires basteln. Deborah Wendel lernt von Ehrenamtler Burkhard Becker.
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Von St. Reimet 

Sortieren, dekorieren, verkaufen, das ist nicht wirklich das Thema für Burkhard Becker(58). Da nimmt er lieber Werkzeug in die Hand und stellt selbst etwas her. Bei der Diakonie Ruhr-Hellweg leitet der Frührentner Jugendliche an. Aus Knöpfen, Schmuck und Metallresten werden so Kerzenständer, Mosaike und Schmuck. 

Die Zange mit dem großen Mantelknopf in der Hand sucht Deborah Wendel(25) einen Platz dafür auf der Steinplatte. „Dort passt er gut hin, zwischen die anderen am Rand“, gibt ihr Burkhard Becker einen Tipp. Kurz darauf ist ein weiterer Kerzenständer fertig. Der Ehrenamtler leitet die junge Frau in einer Werkstatt der Diakonie Ruhr-Hellweg an. Im JoBo-Projekt (Job zur Berufsorientierung) erprobt sie ihre Fähigkeiten, möchte berufliche Interessen herausfinden und erhält durch JoBo eine Tagesstruktur.

"Ausbilder"

Und Burkhard Becker ist etwas wie ein „Ausbilder“ für sie. Beruflich war er in der Qualitätsprüfung beschäftigt, weiß exakt und strukturiert zu arbeiten. Zum kreativen Engagement kam er vor 25 Jahren, als er in Dortmund einen Künstler näher kennenlernte. Dessen Werke prägten Becker, er begann mit Bastelarbeiten rund um Mosaike. Da es ihm Spaß macht mit Jugendlichen zu arbeiten, passt er ideal in das Konzept des JoBo-Projektes. Getöpferte Kerzenständer, jeglicher Form werden mit Schmuck, Perlen und Metallapplikationen bestückt. Beim sog. Upcycling wird aus Alt wieder Neu. Die originellen Ständer erfreuen sich guter Nachfrage. Auch in Möbelstücke hat er Mosaike integriert, der Materialmix gibt den Wohnobjekten eine individuelle Note. In der Arbeit mit Jugendlichen hat Burkhard Becker erfahren: „Erstaunlich, in welche Welten sich die Mensnchen begeben und sich ganz neu kennenlernen.“ Am eifrigsten seien die, die anfangs gar nicht wollten und sich nicht trauten.
Das JoBo-Projekt verschafft jungen Menschen einen ersten Kontakt zur Arbeitswelt. Gerade in der Übergangsphase sei das Handwerk sehr stabilisierend, weiß JoBo-Projektleiterin Alexa Knipschild-Kastaun. „Ideal für Jugendliche, die teils schwierige Zeiten hinter sich haben.“
Deborah profitiert vom Lebens- und Berufserfahrungsschatz, den Burkhard Becker mitbringt.

Info

Als Ehrenamtlicher in einem Orientierungsprojekt für Jugendliche zu arbeiten stellt Anforderungen an Fähigkeiten im Bereich Handwerk und Pädagogik. Die bringen besonders ältere Ehrenamtler mit und sind daher eine wichtige Säule. JoBo ist für Jugendliche ab 16 Jahren, die persönliche Interessen und Möglichkeiten erkunden möchten. In der Diakonie Ruhr-Hellweg sind derzeit 12 Teilnehmer dabei. In verschiedensten Bereichen, darunter die Werkstätten der Diakonie, erhalten sie Einblick in den Arbeitsalltag. Info: Alexa Knipschild-Kastaun, Tel. 02301 912823

Ob in Dekosand gelegt oder auf getöpferten Platten verklebt, mit bunten Perlen und Schmuckresten lassen sich dekorative Accessoires basteln. Deborah Wendel lernt von Ehrenamtler Burkhard Becker.
Das JoBo-Projekt der Diakonie Ruhr-Hellweg leitet Alexa Knipschild-Kastaun.
Autor:

Stefan Reimet aus Holzwickede

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