Riesen-Boom: Elektrisches Dampfen elektrisiert die Raucher
Lange Liste der Dampfaromen: Rum, Grüner Tee und auch Käsekuchen
Fast überall erlaubt und weniger Nebenwirkungen: Elektrische Zigarette ohne Qualmgeruch und Aschenbecher
Noch werden sie dezent in der Hand versteckt, schnell daran gesogen und nach Gebrauch einfach ausgeschaltet. Bald jedoch könnten elektronische Zigaretten den herkömmlichen Glimmstengel ablösen. Die E-Zigarette bietet viele Vorteile und auf Nikotin muss keiner verzichten.
Jeder Raucher weiß es, dass er nicht nur sich sondern auch der Umwelt und seinen Mitmenschen schadet. Da stößt eine Alternative zu Tabak und Streichholz auf großes Interesse, zumal das Rauchverbot die Lokalitäten einschränkt, der Kauf von Tabakwaren immer aufwendiger wird. Konnten die ersten E-Zigaretten kaum Raucher zum Wechsel animieren, kommt die zweite Generation in frischem Design und ausgereifter Technik nach Deutschland. Wie ein längerer Füllfederhalter sieht sie aus und steckt voller Technik. Eine meist nikotinhaltige, mit Aromen angereicherte Flüssigkeit wird durch eine Heizwendel (Akku) verdampft. Der Nebel wird durch das Mundstück eingesogen. Die Dosierung bestimmt die Intensität. Aus 40 Geschmacksstoffen wählt der E-Raucher. Cola, Haselnuss, Vanille oder Zuckerwatte sind nur einige Varianten der Lebensmittelaromen. Klassische Zigarettendüfte sind auch dabei, selbst auf Nikotin muss niemand verzichten. „Aber die rund 1200 Giftstoffe der Tabakzigarette sind nicht drin“, weiß Sandra Glania. Im Dampf- und Nail-Studio Sandera plant sie E-Zigaretten-Partys mit Beratung und Test nach Tupper-Vorbild. Ob im Flugzeug, Konzerthaus oder Restaurant, überall ist die neue Art des Rauchens erlaubt. Stinkende Aschenbecher, Kleidung und vergilbte Haut entfallen. Kostengünstiger als das Rauchen normaler Zigaretten ist es zudem. Bei einer Schachtel/Tag wandelt ein ein Raucher pro Jahr rund 1800 Euro in Qualm um. Knapp 500 Euro sind es bei der E-Zigarette.
„Und das Beste, die Fressattacken bleiben aus“, hat Beate Hollert (43) aus Unna erfahren. Ihre „Raucherlaufbahn“ begann mit 14 Jahren, bis zu zwei Schachteln zog sie pro Tag durch, bis der Arzt vor zwei Jahren den Finger hob. „Die Gefäße machten nicht mehr mit.“ Entziehungen blieben nicht nachhaltig, da erfuhr sie über eine Arbeitskollegin von der elektrischen Zigarette. „Nikotin ist drin, daher fiel mir der Umstieg leicht.“ Anfangs kaufte sie E-Zigarette und Zubehör per Internet, heut wird das Ladennetz vor Ort immer dichter. „Denn Ausprobieren vorher muss sein.“
Info:
Beim elektronischen Rauchen wird durch Vaporisierung (Verdampfen) ein aromatisierter Dampf erzeugt und inhaliert. Der Nikotinanteil reicht von null bis stark. Schadstoffe wie Teer und Kondensat entfallen.
Vorteile für Umsteiger: Das sinnliche Gefühl und der Umgang mit dem Rauchgerät bleiben erhalten.
Um die Hälfte preisgünstiger als das Rauchen normaler Zigaretten.
Wachsendes Vertriebsnetz für E-Zigaretten vor Ort. (Übersicht: www.smok-e.de)
Passiv-Rauchen reduziert sich auf aromatisierten Duft, Brandgefahr besteht nicht mehr
Kippen, muffige Raumluft und miefige Aschenbecher verschwinden
In Rauchverbotszonen wie Gastronomie und öffentlichen
Bereichen, ist E-Rauchen teilweise erlaubt.
Wissenschaftlich ungeklärt sind evtl. neue Folgen durch Aromastoffe im Liquid und neue Suchtgefahren.
Autor:Stefan Reimet aus Holzwickede |
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