Telefon nur manchmal, Internet zu langsam: Alte Kupferleitung bremst Holzland Beese aus

Gestört ist derzeit der Telefonie- und Internetanschluss des Holzland Beese, was Johannes Schnitger, 2. Geschäftsführer, und die Mitarbeiter Volker Lichterfeld und Petra Lenski sehr ärgert.
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  • Gestört ist derzeit der Telefonie- und Internetanschluss des Holzland Beese, was Johannes Schnitger, 2. Geschäftsführer, und die Mitarbeiter Volker Lichterfeld und Petra Lenski sehr ärgert.
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Experte schätzt: Jedes dritte Unternehmen in Unna durch lahme Technik auf Schneckentempo gesetzt – Kabel aus der Reichspost-Ära der 30er Jahre

Telekom drückt zwar bei Leistungssteigerung im Kupfernetz aufs Tempo: Technik kommt aber frühestens 2015

Samstag und Freitag sei es ganz schlimm, aber montags auch, wie wir selbst feststellten. „Holzland Beese, guten Tag“ - mehr als diese Meldung sollten Anrufer bei dem Fachmarkt an der Massener Straße derzeit nicht erwarten. Auch Kontaktaufnahme über die Internetseite und per Mail ist nicht zuverlässig möglich. Vorgezogener Aprilscherz? Weit gefehlt, die Probleme mit Telefonie und Internet liegen regelrecht verbuddelt im Boden. Ein paar hundert Meter Kupferkabel lassen das Holzland Beese zur Insel werden. „Wir sind am Ende des Kabels“, bringt es Geschäftsführer Gerd Bartinger auf den Punkt. „Alle anderen an der Straße haben damit nix zu tun.“

Fakt ist: Das Hochgeschwindigkeits-Glasfaserkabel, mit dem Telekom und Wirtschaftsförderung so gerne werben, endet für Beese in einem Verteiler beim REWE-Markt. „Von dort liegen Muffen in Richtung anderer Verteilungen im Stadtgebiet“, erklärt Volker Gitt, als Administrator für den Holzmarkt mit der gesamten Kommunikationstechnik betraut. Bis zum Gebäudeanschluss des Holzmarktes geht es für Bits und Gespräche in einem Kupferkabel weiter. „Bis zu uns wird die Versorgung immer dünner“, weiß Bartinger inzwischen. Das benachbarte Garten-Center nutzt ein Glasfaserkabel aus der anderen Richtung. Auch Sport Schröer habe Probleme, weil näher an der Verteilung aber nur hin und wieder Gesprächsabbrüche.

Kurios: So weit liegt die schnelle Datenleitung gar nicht weg vom Holzland. Im März 2013 wurde auf der Höhe des damaligen Brautmodengeschäfts, heute Reitsport Equitan, eine sog VDSL-Leitung verlegt, die mit starker Strahlung Einfluss auf angrenzende Leitung nimmt. Genau seitdem bestehen eklatante technische Störungen im Holzland. An der Technik im Hause Beese kann es nicht liegen. Die hochmoderne Anlage erkennt Anrufernummer und Name, soweit gespeichert. Ist dies nicht der Fall, bricht die Verbindung ab, ein Rückruf ist unmöglich. „Für einen Gewerbesteuerzahler wie uns ein Fiasko“, so Bartinger. Nicht nur Neukunden, auch Handwerkern sei die Situation kaum erklärbar. Planungen für Wohnungs- und Gartengestaltungen setzen die Beese-Berater oft am PC um, mit einem Profi-Online-Programm. Das war mit der ursprünglichen DSL 6000-Leitung kein Problem. Um halbwegs stabiles Internet zu haben, bremste Provider Vodafone auf 2000Mb./sec runter. Der Seitenaufbau dauert manchmal mehrere Minuten. Dann nahmen auch Telefoniestörungen zu, der Anbieter Vodaphone habe erklärt, mehr gehe halt nicht."Wir bezahlen für eine schnelle Leitung und haben Schneckentempo", so Gerd Bartinger.

Neue Technik lässt auf sich warten

Technisch sei alles ok. habe die Telekom erklärt. Die setzt auf eine neue Übertragungstechnologie mit dem Kürzel G. Das wird in Feldversuchen erprobt, alte Kupferkabel müssten dann nicht durch Glasfaser ersetzt werden. Die G-Technik sei 5 mal schneller als die DSL-Technik, komme aber voraussichtlich erst ab 2015 zum Einsatz, zu spät für ein Unternehmen. „Man könne sich ja einen anderen suchen“, habe die Telekom mitgeteilt. Darüber hat Beese nachgedacht und mit Unitymedia Kontakt aufgenommen. Deren Kabel liegt bis zum Bestattungsunternehmen schräg gegenüber. Doch das Herüberziehen auf die eigene Seite kostet staatliche 16 Tsd. Euro. Und sobald dieses Kabel versagt, sei die gesamte Kommunikation unmöglich.

„Man ist hilflos, Unternehmen sind darauf angewiesen“, ist Bartinger frustriert. Und ist überzeugt, in einem Wohngebiet wäre das anders. Werbung wird mit der Glasfasertechnik gerne gemacht, weiß auch Beese-Administrator Volker Gitt. „Neue Siedlungen werden mit Glasfaserkabel versorgt, aber der Bestand muss aufgearbeitet werden.“ Mehr als ein Drittel der Anschlussleitungen hier sei uralt. Von der Reitsport- und Hotelanlage Gut Höing in Unna wisse er, dass die Leitungen aus den Kriegsjahren mit der Reichspost stammten, die Leitung mit Papier ummantelt sei. Am Kupferkabelnetz der „Deutschen Post“ aus den 70er Jahren habe man nichts getan. „Nach 40 Jahren müssen Leitungen neu verlegt werden.“

Eine Lösung ist derzeit nicht in Sicht. Versuche, einen anderen Provider zu finden laufen ins Leere. Bartinger „Man wird zerrieben zwischen Vodafone, Siemens, Telekom.“ Informationstechniker Gitt sieht den Leitungsbau der Telekom in der Pflicht. Eine Lösung mit Internet-Sticks sei zu instabil, am Kabel gehe kein Weg vorbei.

Wie das Problem auch gelöst wird, für Holzland Beese, das seit mehr als 100 Jahren in Unna ansässig ist, sind Internet und Telefonie mitentscheident für die Existenz, als Gewerbesteuerzahler wie als Arbeitgeber.

Gestört ist derzeit der Telefonie- und Internetanschluss des Holzland Beese, was Johannes Schnitger, 2. Geschäftsführer, und die Mitarbeiter Volker Lichterfeld und Petra Lenski sehr ärgert.
Zahlung mit Karte ist im Holzland möglich, hier wurde eine zuverlässige und vor allem sichere Lösung gefunden.
Autor:

Stefan Reimet aus Holzwickede

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