Schub für Jugendarbeit - Marco Stützer übernimmt Treffpunkt Villa und Kerstin Dreisbach-Dirb startet im KInder- und Jugendbüro
Kochen, backen und ganz viel spielen
Als „Einer von hier“ sieht sich Marco Stützer(50), der jetzt die Leitung des Treffpunkt Villa übernahm. Er tritt die Nachfolge von Klaus Neumann an, der im Frühjahr plötzlich verstarb. Stützer möchte die Kinder- und Jugendarbeit im Treffpunkt Villa neu beleben und in jeder Hinsicht Raum für Integration schaffen – auch in punkto Mobilität der Jugendlichen. Zeitgleich startete Diplom-Sozialarbeiterin Kerstin Dreisbach-Dirb in eine zusätzlich geschaffene Stelle im Kinder- und Jugendbüro Holzwickede. Beide absolvierten ihr Anerkennungsjahr einst im Treffpunkt Villa.
Marco Stützer probte schon im Keller der damaligen „Villa Pfiffikus“ mit seiner Musikband, erlebte Kindheit und Grundschulzeit in der Emschergemeinde. Nach dem Studium der Sozialarbeit absolvierte er sein Anerkennungsjahr 1995 hier. „Und dann bin ich geblieben.“ Als Sozialarbeiter Jürgen Scheidemann nach Freiburg ging übernahm er seine Stelle. Zunächst konzentrierte er sich auf den Jugendbereich konzentriert und entwickelte die Ferienfreizeiten ab 1998 mit. Sein Spezialgebiet wurden Medienkompetenz und Erlebnispädagogik. Die Ausbildung von Nachwuchshelfern für Ferienfreizeiten lag ihm von Anfang an am Herzen. Mit dem Team unter Leitung von Ralph Sonnenburg arbeitete er mehr als 20 Jahre. Als frisch gebackener Leiter erläutert er seine Pläne:
Herr Stützer, mehr als 20 Jahre waren sie in der Jugendarbeit vor Ort, wird jetzt das Büro ihr Hauptarbeitsplatz?
„Einerseits müssen wir uns neue aufstellen, der neue Kinder-und Jugendförderplan ermöglicht vier Vollzeitstellen. Aber ich habe deutlich gemacht, dass ich für die Koordination nicht die pädagogische Arbeit aufgeben werde. Die Ferienfreizeiten für Kinder sind mir weiter wichtig. In jedem Altersbereich möchten wir ein Angebot pro Woche machen, um den Kontakt nicht zu verlieren. Wenn die Kinder fragen wer war das, habe ich was falsch gemacht.“
In welcher Stimmung erleben Sie die Kinder nach dem Lockdown?
„Corona hat viel kaputt gemacht . Nach erstem Lockdown waren sie still, träge und ängstlich. Jetzt nach der zweiten Öffnung läuft es besser, die Kinder nehmen wieder mehr wahr. Obwohl wir bis jetzt maximal zehn Kinder empfangen und mit dem Bulli nicht fahren dürfen spürt man, die Kinder möchten Erfahrungen machen und wir helfen, damit sie das nachholen.“
In welche Richtung möchten Sie den Treffpunkt Villa entwickeln?
„Es geht Richtung Treffpunktarbeit und Mobiltät. Frage ist, wie erreichen wir die, die nicht in die Villa kommen können, etwas aus Opherdicke oder Hengsen. Der Schuh drückt von allen Seiten. Politik, Ordnungsamt, Schulen haben Vorstellungen, wir versuchen ein Konzept aufzuzustellen, das alle vereint. Nur die Kinder wissen noch nichts von Ihrem Glück. Prämisse ist, das Spielen muss etwas wert sein. Wir konkurrieren mit Sportvereinen und Musikschulen. Es muss noch Zeit bleiben für Kinder zum spielen. Nicht alles muss in einer festen Struktur sein.“
Autor:Stefan Reimet aus Holzwickede |
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