Blitzen aus dem Anhänger - Neuer Tempomesser erfasst alle Spuren
Von Stefan Reimet
Der gestiegenen Zahl an Unfalltoten und Geschwindigkeitsunfällen begegnet die Polizei NRW jetzt mit einem neuen mobilen Blitzer-Anhänger. Der "Enforcemnet-Trailer" wurde jetzt an der Autobahnmeisterei Kamen (A1) vorgestellt. Die mobile Messeinrichtung kann bis zu einer Woche am Platze bleiben, ist nahezu sicher vor Vandalismus und erfasst alle Fahrspuren.
Der fahrbare "Starenkasten" wirkt wie ein Anhänger für Baustellenmaterial. Dort soll auch einer seiner Haupteinsatzorte sein. Denn vor allem in den immer zahlreicheren Baustellen wird die Tempogrenze häufig überschritten. In Anwesenheit des Dortmunder Polizeipräsidenten Gregor Lange und des stellvertretenden Leiters der Direktion Verkehr, Polizeidirektor Lorenz Schnadt, wurde der Trailer jetzt vorgestellt. Sein Einsatzgebiet umfasst rund 750 Autobahnkilometer in NRW, im gesamten Bezirk der Autobahnpolizei Dortmund, den Bereich ehemalige Bezirksregierung Arnsberg, bis an die Landesgrenze Bereich Haiger-Burbach.
Der in Polizeikreisen "Hängerblitzer" genannte Messanhänger kann sehr flexibel eingesetzt werden. Dabei ist die Messtechnik des "Enforcement Trailer", so die off. Bezeichnung, bewährt. Die Lasertechnik ist bereits in kleineren Blitzanlagen verbaut. Sie umfasst alle Fahrspuren (bis zu vier), visiert aber nur eine Richtung an - Motorradfahrer haben gute Chancen, ungeschoren davon zu kommen Der Preis der Lasermessanlage liegt bei rund 70.000 Euro, der gesamte Anhänger hat einen Wert von etwa 100.000 Euro.
Der Dortmunder Polizeipräsident Gregor Lange setzt viel Hoffnung auf den Einsatz der neuen Messanlage. "Wir wollen in die Köpfe der Fahrer.Zwar habe man die Anzahl der Kontrollen erhöht, auf 70% mehr Kontrollen ohne Anhalten bzw. um 30% mit Anhalten. Ziel der Dortmunder Polizei sei es, so Polizeipräsident Gregor Lange, die Verkehrssicherheit weiter zu erhöhen und Unfallzahlen - insbesondere an möglichen Gefahrenstellen - zu senken. Die 1,4 Tonnen schwere Anlage ist nach dem Abstellen am Standort nur schwer beweglich, wird auch mittels eines sogenannten "Movers" in eine exakte Position gebracht und abgesenkt.
Die neue Anlage besitzt eine eigene Stromversorgung und kann über mehrere Tage selbstständig die gefahrenen Geschwindigkeiten messen. Die Daten und Fotos werden direkt an die zuständige Polizeiwache übertragen und verarbeitet. Der Trailer hat für die Polizei zudem den Vorteil, das direkte Haltekontrollen entfallen und keine Einsatzkraft mehr zum Betrieb notwendig ist. Mit den herkömmlichen Polizeifahrzeugen kann der Anhänger bewegt werden, dessen Standort jederzeit veränderbar ist.
Der Clou an der neuen Technik aber: Die Messgrenze kann variabel per Fernübertragung geändert werden. Etwa in Baustellenbereichen, wo die Geschwindigkeit regelmäßig dem Baufortschritt angepasst wird.
Autor:Stefan Reimet aus Holzwickede |
1 Kommentar
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.