Giftpflanze kommt übers Vogelfutter - Experte warnt vor schweren Allergien durch Pollen
![Diese Ambrosie entdeckte Werner Hessel letztes Jahr in Werne. | Foto: Bild: Hessel](https://media04.lokalkompass.de/article/2018/08/07/7/18597_L.jpg?1564486996)
- Diese Ambrosie entdeckte Werner Hessel letztes Jahr in Werne.
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Selbst erfahrene Kleingärtner erkennen sie meistens nicht, zum Verwechseln ähnlich ist die Beifußblättrige Ambrosie mit dem heimischen Wermuth und dem klassischen Beifuß. Und sie kommt auf ganz subtile Art in unsere Böden.
In diesem Frühjahr hatten deutlich mehr Menschen mit Allergieproblemen durch Pollenflug zu kämpfen als zuvor. Bäume und Sträucher stießen viel mehr Blütensamen ab, um das Defizit der Vorjahre zu kompensieren. Der Holzwickeder Pflanzenexperte Werner Hessel entdeckte an mehreren Stellen der Emschergemeinde und im Kreis Unna die Beifußblättrige Ambrosie. Ihre Pollen sind äußerst gefährlich. Der aus Amerika stammende Neophyt (Pflanzen, die sich in für sie nicht heimischen Gebieten ansiedeln) ist sogar meldepflichtig. Wobei die Gärtner der Kommunen die ungebetenen Pflanzen nur schwer identifizieren können.
Werner Hessel entdeckte in diesem Jahr einen Standort vor einer Kita in Holzwickede. Um Gefahren vorzubeugen entfernte er die Pflanzen selbst. Am Eichenweg fand Hessel über 70 der Giftpflanzen in einem Vorgarten. Die daraufhin informierten Anwohner ließen die Ambrosie inzwischen entfernen. "Blühende Pflanzen sollten nur mit einer Atemschutzmaske beseitigt werden und im Restmüll entsorgt werden", rät Hessel. Empfehlenswert ist es, die Ambrosie mit einer Plastiktüte zu umhüllen, bevor man sie ausreißt.
Vogelfutter
Wie die Pflanze in unsere Böden gelangt, hat Hessel recherchiert. "Die Standorte sind oft in Bereichen, wo auch Vogelfutter zum Einsatz kommt." Vor dem Hintergrund sinkender Vogelpopulationen helfen viele Bürger mit Futter aus dem Handel nach. Das enthalte häufig auch Samen der Beifußblättrigen Ambrosie. Daher der Rat: Wenn Vogelfutter, dann auf den Vermerk "Frei von Ambrosien" achten.
Weitere Informationen: z.B. Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW, Landwirtschaftskammer NRW.
Autor:Stefan Reimet aus Holzwickede |
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