Wege aus Rollenklischees im Alltag
Die Rosa-Hellblau-Falle

Das Online-Seminar zur "Rosa-Hellbau-Falle" war gut Besucht. Foto: Gemeinde Holzwickede
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KREIS UNNA. Wo und wie heute im Alltag durch Werbung, Sprache und ein traditionelles Rollenverständnis geprägt wird, haben das Eltern- und Autorenpaar Almut Schnerring und Sascha Verlan in ihrem dreistündigen Fachvortrag „Rosa-Hellblau-Falle – Rollenklischees im (Erziehungs-) Alltag und wie wir ihnen entkommen“ eindringlich erläutert.

Zu der Onlineveranstaltung im Juni hatte das Netzwerk Frau und Beruf im Kreis Unna eingeladen. Es nahmen rund 60 Fachkräfte aus Kindertagesstätten, offener Ganztagsbetreuung, Jugendhilfen, Jugendämtern und weitere Multiplikatoren teil.

Sensibilisiert für die Arbeit mit Kindern

Welchen Einfluss hat „Gender“ in der täglichen Werbung? Welche Botschaften erhalten Kinder bereits von Geburt an? Mit Fragen wie diesen setzten sich die Teilnehmenden unter anderem in Workshops intensiv auseinander. Werbung von Kinderspielzeugen, die mit spezifischem Gender-Marketing überladen sind und so seit den 70er Jahren die Werbe- und Spielzeuglandschaft prägen, zeigte als Beispiel den Wandel auf, wie Menschen heute unbewusst von Rollenklischees beeinflusst werden.

Wie stark sich die Anwesenden bereits mit den Themen beschäftigten, zeigten auch die Fragen und Kommentare, die während der Veranstaltung gestellt wurden. Wichtig erschien den Teilnehmenden, dass Beeinflussung in der Erziehung bereits in der Schwangerschaft entsteht, da Eltern und Umfeld oft nach Enthüllung des Geschlechts ihr Verhalten entsprechend anpassen. Wie bei der Arbeit mit Kindern als Fachkraft Klischeefallen erkannt und weitere Beeinträchtigung vermieden werden können, war eins der Ziele des Vortrags.

Klischees längst nicht überwunden

Rollenklischees werden bereits in frühester Kindheit geprägt und begleiten ein Leben lang. „Besonders bei der späteren Berufswahl haben sie einen wesentlichen Anteil“, betont Gleichstellungsbeauftragte Manuela Hubrach. Die Gruppe der Teilnehmenden war sich am Ende einig, dass eine gendersensible Sprache ein wichtiger Aspekt sei und in das tägliche Leben als Selbstverständlichkeit aufzunehmen ist.

Sprache beeinflusst die Wahrnehmung und macht einen Sprachgebrauch, der alle Geschlechter anspricht, unerlässlich. Die Fachkräfte wollen am Thema bleiben und auch ihre Kolleginnen und Kollegen für die Thematik weiter sensibilisieren. „Die kontroversen Diskussionen haben uns gezeigt, dass es wichtig ist, weiter am Ball zu bleiben“, zog das Netzwerk Frau und Beruf Bilanz aus der Veranstaltung.

Autor:

Lokalkompass Unna/Holzwickede aus Unna

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