Zwischen Passion und Kalkül: Brabant-Ausstellung im Haus Opherdicke
In einer Auswahl von 100 Exponaten zeigt der Kreis Unna in den Galerie-Räumen auf Haus Opherdicke Arbeiten zur Kunstströmung der Neuen Sachlichkeit und dem daraus folgenden Kritischen Realismus. Die Werke in der Ausstellung „Zwischen Passion und Kalkül“ der Sammlung Brabant sind noch bis Sonntag, 17. August, von 10.30 bis 17.30 Uhr dort zu sehen.
„Uns war es ein besonderes Anliegen, das Thema der Neuen Sachlichkeit noch im Jahr 2014 zu bearbeiten, in dem wir aus einem Abstand von 100 Jahren auf den Ausbruch des Ersten Weltkrieges zurückblicken“, so Thomas Hengstenberg, Leiter des Unnaer Fachbereichs Kultur. „Aus den traumatisierenden Erfahrungen dieses Krieges ist diese ebenso kritische wie nüchterne Kunstrichtung entstanden, die 1933 mit der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten ihr Ende fand“, fügt der Ausstellungsmacher hinzu.
Der Begriff „Neue Sachlichkeit“ wurde 1925 durch Gustav Friedrich Hartlaub, Direktor der Städtischen Kunsthalle Mannheim, für eine bedeutende Ausstellung gleichen Titels eingeführt. Es handelt sich hierbei um eine Kunst, deren Schwerpunkt in der Zeit der Weimarer Republik liegt und die mit ihrer klaren, schlichten Formensprache, dem strengen Bildaufbau sowie einer möglichst wirklichkeitsgetreuen Wiedergabe der Realität als Gegenbewegung zum Expressionismus betrachtet wird. Künstler wie August Wilhelm Dressler, Karl Hofer, Alexander Kanoldt, Otto Möller oder Gerta Overbeck-Schenk mieden die gesellschaftspolitischen Themen und bevorzugten einen zeitlos-idyllischen Stil.
Es gab aber auch Künstler, die sozialkritische Bildthemen aufgriffen. Zu den wichtigsten Vertretern gehören Otto Dix, Walter Gramatté, George Grosz, Karl Hubbuch und Rudolf Schlichter.
Die Ausstellung auf Haus Opherdicke, Dorfstraße 29 in Holzwickede, ist dienstags bis sonntags von 10.30 bis 17.30 Uhr geöffnet.
Letzter Tag der Brabant-Ausstellung ist Sonntag, 17. August.
Autor:Jörg Stengl aus Unna |
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