Neuer Skulpturenpark auf Haus Opherdicke
Von St. Reimet
Einen besonderen Akzent erhält jetzt der Barockpark auf Haus Opherdicke. 13 Skulpturen des amerikanisch-italienischen Bildhauers Raimondo Puccinelli (1904- 1986) sind im Park auf Sockeln platziert und laden zu einem Kultur-Spaziergang ein. Mit „Sirena“, eine Meerjungfrau in aufstrebend-geschwungener Haltung wurde jetzt die letzte Skulptur aufgestellt – in der Gräfte mit Blick auf die Café-Terrasse.
Weltweit gibt es sie nur drei Mal, die „Sirena“ aus dem Jahre 1960. Ein Bronzeguss steht in Cambridge, Park der Universität, der zweite bei einem privaten Sammler in Neapel und der dritte jetzt auf Haus Opherdicke. Die Platzierung im Wasser ist kein Zufall. Landschaftsarchitekt Joachim Reck aus Oberhausen hat die Höhe des Wasserspiegels im Blick, der jetzt bei rund 40 cm steht. „Bei gefüllter Gräfte ist der Sockel der Sirena bündig mit der Wasseroberfläche, was ihr einen schwebenden Eindruck verleiht.“ Reck gestaltetete bereits den Park vor einigen Jahren neu und verhalf ihm zu der heutigen Erscheinung. Unter seiner Federführung wurden zwölf Skulpturen im Park platziert, zwischen 40 und 180cm groß, zwei davon in Granit. Die Sockel bestehen aus feinporigem, hellgrauen Beton. Die Struktur ist Granit nicht unähnlich und vermittelt einen wertigen Eindruck.
Skulpturenpark
Gleich am Eingang des Parks weist der „Torso“ dem Besucher den Weg. Die Form erinnert an den Stil Lehmbrucks. Der Frauenoberkörper wurde mit der Schulterachse parallel zur Mauer aufgestellt, der Blick trifft auf den Weg. Sockelhöhen und Figuren sind stets in Augenhöhe, um direkten Sichtkontakt mit den Figuren aufnehmen zu können. Eine der imposantesten Figuren ist die „Galicia“, einer griechischen Göttin in schwebender Liegendhaltung gleich. In Kaufbeuren gibt es sie als Brunnenfigur. Reck platzierte sie bewusst im Rondell am östlichen Ende des Parks. Da sie nicht in einem Brunnen steht, soll so ihr Schweben betont werden.
Geschenk der Tochter
Skulpturen von Puccinelli wurden bereits bei einer Werkschau des Künstlers auf Haus Cappenberg vor vier Jahren gezeigt. Dort entstand die Idee. Denn zum Abschluss der Ausstellung sprach Rodi Puccinelli, die unlängst verstorbene Tochter, den damaligen Kultur-Chef des Kreis Unna, Thomas Hengstenberg an. „Ihr habt euch mit Respekt vor den Werken meines Vaters verneigt, ich möchte euch etwas schenken für den Park.“ Sie wusste, dass Hengstenberg ein Faible für Haus Opherdicke hat. Und Thomas Hengstenberg ist heute von dem Skulpturenpark begeistert: „Sehr gelungen, die Oberfläche der Sockel passt gut zu den groben Strukturen der Figuren. Die Farben passen gut. Ein sehr schöner Tag für mich.“
Die Aufstellung der letzten Skulptur bildete jetzte den Abschluss der Montagearbeiten, der im Beisein von Vertretern der leitenden Fachbereiche Bauen, Hochbau und Kultur sowie den Kuratoren stattfand.
Info
Die offizielle feierliche Eröffnung des Skulpturenparks im Schatten des kreiseigenen Gutes in Holzwickede findet am Donnerstag, 9. November, statt.
Die Begrüßung durch Landrat Michael Makiolla und Sigrid Zielke-Hengstenberg, Kulturreferentin des Kreises wird ihren Höhepunkt in einer Inszenierung der besonderen Art finden. Die Skulpturen werden in Licht getaucht von dem Installations-Lichtkünstler Reinhard Hartleif. Den musikalischen Rahmen gestaltet Jörg Budde (Saxophon). 18 Uhr, Garten von Haus Opherdicke, Dorfstr. 29
Autor:Stefan Reimet aus Holzwickede |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.