Mercedes-Oldie und Team sind Spitze - Pagode holt Pokal bei 5. Haarstrang-Klassik

Gelungene Premiere - Direkt bei der ersten Vorführung wurde der Mercedes 280SL von Armin Nedomansky mit einem Pokal ausgezeichnet - Dank einem Top-Original-Zustand und vielen Punkten bei der Oldie-Ausfahrt am 13. Juli 2014

Tatort-Kommissar Dietmar Bär fährt eine in weißgrau, Kate Moss steigt gerne ein, Tina Turner hat eine in dunkelblau mit weißem Leder und Armin Nedomansky aus Unna fährt sie auch; Mit der Pagode schmücken sich gerne Prominente, etwas verrucht und elegant, wie sie daherkommt. Und kaum ein Oldie hat solch eine Wertsteigerung erlebt wie der Sport-Mercedes aus den 60er Jahren, von dem es in Deutschland immerhin noch rund 4200 Exemplare gibt.

Nein, Armin Nedomansky(52) ist nicht prominent, hat sich aber schon immer für Autos interessiert. Auf die Idee sich einen Oldtimer zuzulegen brachte ihn seine Frau vor einigen Jahren. „Für mich waren das lange Zeit nur Stinkkarren.“ Seitdem besucht er Oldtimermärkte, fährt für eine Spurstange schon mal etwas weiter. Sein Autoherz verlor er einst an einen Mercedes /8. Fast zehn Daimler ist er bisher gefahren im Laufe der Jahre. An der Pagode gefällt ihm die kantige Form.
„Rund ist eher das Design für meine Frau.“ Vor fünf Jahren schaute er sich in Oldtimerportalen aum. Zehn Fahrzeuge fand er im Umkreis von 300 Kilometer und schaute sie sich an. „Ich war entsetzt über den Zustand.“ Über die Preise noch mehr. Trotz Rost und defekter Technik werden Preise ab 30 Tsd. Euro aufgerufen. Doch immer mehr Pagoden kommen aus Amerika. Ein Händler bei Koblenz versicherte er ihm einen guten Zustand seines Cabrios und Armin Nedomansky fuhr die 250 Kilometer zu der Oldtimerwerkstatt. In einer Scheune stand der Sportwagen mitten zwischen ähnlich gut gepflegten Artgenossen. „Das war Liebe auf den ersten Blick.“ Der signalrote Flitzer war in gutem Zustand, getauscht hat er das Leder, technisch waren einige Sachen defekt. „Vieles sieht man als Neuling nicht.“ Der US-Reimport war nicht verbastelt, hatte lediglich die Farbe gewechselt, im Original war er olivgrün. An Wasser im Zylinder hatte er als Neuling nicht gedacht. Ersatzteile bekommt man in Deutschland fast komplett. Ursprünglich wurde der Wagen 1969 nach Californien ausgeliefert, blieb bis 2005 in Amerika. Der Wert ist nicht leicht zu ermitteln, ein Gutachter schätzte ihn zwischen 60 und 70 Tsd. Euro. Hilfe beim Basteln hat Armin Nedomansky durch Arbeitskollegen, die gerne basteln. Jetzt ist das Cabrio tiptop. Zwar ist der Zweisitzer alltagstauglich, doch bei Regen und Schnee nicht optimal. Frau und Hund sind ganz verrückt auf die Ausfahrten, die meist ins Sauer- oder Münsterland führen.