Klassmeier-Orgel wurde mit Spendengeldern renoviert
Holzwickede. Es ist vollbracht: In nur drei Jahren hat die Evangelische Kirchengemeinde Holzwickede und Opherdicke die Restaurierung der seltenen Klassmeier-Orgel in der Kirche am Markt umgesetzt.
Das Geld, rund 220.000 Euro, kam von zahlreichen Holzwickeder Spendern, die Patenschaften für einzelne Orgelpfeifen übernahmen, sich an Festivitäten beteiligten oder eine der vielen Benefiz-Veranstaltungen besuchten. 25.000 Euro spendete alleine der Kirchbauverein, die vier Biergärten brachten insgesamt 27.500 Euro ein und durch die rund 180 Orgel-Patenschaften wurden 57.360 Euro eingenommen. Möglich gemacht hat dieses tolle Ergebnis die Projektgruppe „Orgel“. Als sich die Initiative 2008 zum ersten Mal traf, setzte man sich die Hälfte der benötigten Kosten zum Spendenziel. Doch schnell wurde klar, dass der Bevölkerung die Orgel wichtig ist. Die Patenschaften wurden gut angenommen und auch alle anderen Finanzierungsideen weckten das Interesse.
Im Zuge der sechsmonatigen Sanierung wurden nicht nur Staub und Schmutz der vergangenen 100 Jahre entfernt und technische Defekte behoben, die Orgel erhielt zudem auch ihren eigentlichen romantischen Tonklang zurück. 1959 war der Holzwickeder Orgel, der damaligen musikalischen Mode entsprechend, ein sehr barockes Klangbild aufgezwängt worden. Zeitintensiv bei der Restaurierung waren der Einbau und die Reinigung aller 1.200 Pfeifen, die zwischen wenigen Zentimetern und mehreren Metern lang sind. Aus Ziegenleder entstanden zudem neue Blasebälge und Organist Thorsten Menne konnte sich über einen neuen Spieltisch freuen. Die 1907 von der Orgelbauwerkstatt „Klassmeier & Sohn“ gebaute Orgel ist weltweit einzigartig und steht unter Denkmalschutz, da die rund 1.200 Pfeifen pneumatisch betrieben werden.
Am Sonntag (2. Oktober)kann sich jeder selbst vom neuen Klang überzeugen. Denn dann findet um 17 Uhr in der Kirche am Markt in Holzwickede ein Benefiz-Konzert zugunsten der renovierten Klassmeier-Orgel statt. Hans-Martin Kiefer an der Orgel und die 70 Sänger des Widukind-Chores Enger präsentieren Werke von Händel, Mozart, Haydn, Mendelssohn und Leavitt.
Autor:Jörg Stengl aus Unna |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.