Innen hui - aussen ... am Kamin: Symbol der Lindenbrauerei muss saniert werden
Leise aber stetig rieselt der Putz am 45-Meter hohen Schornstein der ehemaligen Lindenbrauerei. Bei der Innenbefahrung der Abgasröhre mit einem Fahrkorb stellten Experten einer Spezialfirma fest, was an dem Symbol des Kultur- Ankerpunktes Lindenbrauerei saniert werden muss. Ob die Fibonnacci-Zahlenreihe dazu demontiert werden muss, steht noch nicht fest.
Die Stadt plant ein Sanierungskonzept für den 1936 errichteten Abzug, der 20 Jahre lang mit einem Zinkdeckel abgedeckt und somit gegen größere Wassereinwirkungen geschützt war. Zur Inspektion durch die Spezialfirma aus Köln war die Massener Straße mehr als sechs Stunden in dem Bereich abgeriegelt, um dem Teleskopkran ausreichend Rangierfläche zu geben. Nur schwacher Wind machte die „Kaminfahrt“ zu einem problemlosen Manöver. In einem torpedoförmigen Metallkorb wurde Gutachter Jürgen Schmidberger, einschließlich Kamera und Funkverbindung, in den Kamin abgeseilt. „Millimeterarbeit, denn die Kaminröhre hat etwa den Durchmesser des Fahrkorb“, erklärt Mitarbeiter Rolf Fugmann. Resultat der Inspektion: Der Innenschaft sieht noch gut aus, sogar die feuerfeste Schicht ist noch erhalten. Nur bröselt aussen der Mörtel ab, stellt aber für Passanten keine Gefahr dar, weil Schutzgerüste die Steinchen derzeit abhalten. Handlungsbedarf besteht für die Stadt Unna aber auf jeden Fall. Niederschlag, Sturm und Kälte haben das Mauerwerk „ausblühen“ lassen, eine vertrocknete Ausschwemmung von Kalk. Loser Putz muss abgepickelt, voraussichtlich der gesamte Ziegelschlot aussen gereinigt werden. Die 5000 Euro für die Inspektion dürften der kleinste Teil in der Sicherungsaktion sein. Das Immobilienmanagement der Stadt Unna erwartet jetzt ein Gutachten zum Zustand des Kamins mit Handlungsempfehlungen und Kosten.
Autor:Stefan Reimet aus Holzwickede |
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