"Ein Mord so wie das Leben": Kabarettist Erwin Grosche schreibt Hellweg-Krimi für Holzwickede

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Von Stefan Reimet. Nudeltüten nimmt er schon mal als Instrument, den Genuß eines Schokoeis kommentiert er humorvoll vom ersten Moment bis zum letzten Waffelknuspern und als Kinderbuchautor wird er nicht nur von den Jüngsten gelesen; Zum Krimifestival Mord am Hellweg (MaH) nimmt Kabarettist Erwin Grosche die Emschergemeinde Holzwickede als Plattform für seine Mordsgeschichte, in der sich Witz und Spannung die Waage halten sollen. Europas größtes Krimifestival geht in seiner sechsten Auflage mit „Grenzgängern als Autoren“ neue Wege.

Diesmal greifen neben routinierten Krimiautoren wie Frank Göhre, Volker Kutscher oder Lucie Flebbe auch Schauspieler, Sänger und sogar Tatort-Köln-Pathologe Joe Bausch zum Stift für die Auftragsgeschichten. Tenorsänger René Kollo bringt das Gruseln nach Hagen, Thomas Hackenberg, Quiz-Taxi-Moderator und bekannt aus C.I.S.-Chaoten im Sondereinsatz, klärt ein On-The-Road Verbrechen auf. Mitten in der Recherche sind u.a. „Helga Beimer“ Marie-Luise Marjan in Fröndenberg und Kinderbuchautor Jürgen Banscherus. „Das Kalendarium des Todes verteilt sich diesmal auf die traditionellen Feiertage“, erklärt Herbert Kneer vom Westfälischen Literaturbüro als Organisator. Von den Verfassern aus anderen Genres verspricht er sich erstaunliche Akzente für die Mordsgeschichten. Für Erwin Grosche ist es sinnigerweise der 1. April, um den herum seine Geschichte spielt. So lange bleibt er aber nicht als Gast in der eher beschaulichen Emschergemeinde, durch die ihn Sylvia Nawrath-Rocks vom Kulturbüro derzeit führt. Drei Krimis hat er bereits geschrieben, Tatort war stets Paderborn. „Was soll man da auch anderes machen als Bücher schreiben.“ Die Übersichtlichkeit Holzwickedes komme dem Lippstädter hier entgegen. „Je kleiner desto schneller erfassbar.“ Holzwickede kannte er bis dato nur vom Autobahnschild. Der Verkehr, die Filialketten und der Leerstand fielen ihm direkt auf. Grobe Ideen zu seiner Krimistory, die auf zwölf Seiten erzählt sein muss, hat er bereits.“Ein Mord so wie das Leben ist.“ Als Magier des Minimalen, wie er bezeichnet wird, findet er die Veränderung anrührend. Denkanstöße findet er im Gespräch mit Bürgern. Eifrig und schmunzelnd macht sich der Ostwestfale Notizen über Ex-BvB-Spieler Hoppy Kurat bis zum Röhrenwerk Wiederholt. Wo die Leiche abgelegt sein könnte, vom Freibad Schöne Flöte über das Krieger-Denkmal Kellerkopf bis zum anonymen Eco-Port ist für Grosche, offizieller Botschafter der Stiftung Lesen, alles möglich. Auf einen Krimi der etwas anderen Art dürfen sich die Leser der sechsten Anthologie dann freuen. Schließlich sagte schon Hans-Dieter Hüsch: „Gottlob, daß es ihn gibt! Denn er ist der einzigartige Protagonist einer literarischen Kleinkunst.“

Das Mord am Hellweg-Festival mit 25 Kooperationspartnern und 17 Autoren zieht seine Blutspur vom 15. September bis 10. November statt. Dann erscheint auch die aktuelle Krimisammlung, die bisher 60 Tsd. Leser zu Detektiven des Verbrechens machte.

Autor:

Stefan Reimet aus Holzwickede

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