Tschiabatta

Dieses "Tschi-a-batta" der Bäckerei-Fachverkäuferin verdirbt mir jedes Mal den Appetit. Obwohl ich es richtig vorspreche - und dieses schon seit Jahren - erweist sich die gläserne Theke hartnäckig als Sprachgrenze. In den Bistros hat das italienische Ciabatta dem heimi­schen Brötchen längst den Rang abgelaufen - jedoch tut man sich mit der korrekten Aussprache nach wie vor schwer. Und so kann es sein, dass – wer regelkonform „Tschabata“ bestellt, von den Umstehenden spöttisch belächelt wird. Übrigens: Ciabatta heißt wörtlich übersetzt Pantoffel, weil diese Brot-Spezialität in ihrer ursprünglichen Form an einen ausgetretenen Haus-Schuh erinnerte.

Und wer spricht schon Spaghetti richtig aus? Wir bestellen „Schpaghetti“, obwohl diese Köstlich­keit eigentlich mit einem spitzen hanseatischen "sp" ausgesprochen werden müsste.

Autor:

Klaus Ahlfänger aus Herten

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7 Kommentare

Renate Croissier aus Lünen
am 20.10.2014 um 19:45

Klaus, jeder blamiert sich so gut er kann. Aber päpstliche Kartoffeln im katholischen Spanien sind schon schön.
Natürlich hätte ich das nicht gewusst, denn ich kann weder italienisch noch spanisch.
Aber wenn ich etwas kaufe oder bestelle, mag ich schon gern wissen, wie man es ausspricht.

Theo Grunden aus Hamminkeln
am 21.10.2014 um 09:45

Auch nicht totzukriegen und immer wieder zu hören sind unter Automobilkennern der Lambordschini und unter Weinkennern der Tschianti. Und in der italienischen Eisdiele bittet man seinen „Eis-Dieler“ um ein Schtrazziatella-Eis (am besten einen ganzen Schtrazziateller voll).

Noch etwas zum „regelkonformen Schabatta“: müßte da nicht, wenn man noch regelkonformer wäre, ein t im Anlaut zu hören sein (tschabata)?

Klaus Ahlfänger aus Herten
am 21.10.2014 um 10:27

Hallo Theo, ich habe mich auch für tschabata entschieden und entsprechend korrigiert. Da gab es doch einst den Karman Ghia, den wir bevorzugt "schia" ausgesprochen hatten. Und zeitlebens hatte ich Camillo-und Peppone-Schreiber
Giovannino Oliviero Giuseppe Guareschi falsch ausgesprochen. Lautschrift: Guareski. Wie ich jedoch gerade sehe, sind auch dessen Vornamen nicht ganz ohne Tücken.

Dieses "Ciao" spricht wohl jeder richtig aus. Kaum zu glauben, dass dieser Gruß seinen Ursprung in "Schiavo = Sklave" hat. Aber man sagt ja auch "Servus", was im "Theo-Grunden-genommen" gleichbedeutend ist.

Grüße nach Hamminkeln sendet Klugsch....-Klaus