Jetzt 100 Prozent unabhängig: Bürgermeister Heilmann erklärt Austritt aus der UWG
Hemer. Michael Heilmann hat sich nach eigenen Worten immer als parteipolitisch unabhängigen Bürgermeister gesehen, der sich sachorientiert für die Bürger und das Wohl der Stadt einsetzt. Jetzt hat er den letzten Schritt in diese Richtung getan und ist aus der Unabhängigen Wählergemeinschaft Hemer (UWG) ausgetreten, der er seit 25 Jahren angehört hat.
„Ich möchte zu hundert Prozent unabhängig sein“, sagte Heilmann gestern in einem Pressegespräch. Sich unabhängig von den Unabhängigen zu machen , sei die folgerichtige Konsequenz, um dies auch nach außen deutlich zu dokumentieren. „Ich habe mir die Entscheidung nicht leicht gemacht. Nach monatelanger Überlegung habe ich sie, gemeinsam mit meiner Frau, allein getroffen“, betonte der Bürgermeister: „Ich gehe nicht im Streit. Es gab keinen besonderen Anlass.“
Dies bestätigten so auch Klaus Schreiber, Vorsitzender der UWG, und Knut Kumpmann, Vorsitzender der UWG-Ratsfraktion. Die Ratsmitglieder der UWG und den Verein hatte Heilmann am Montagabend über seine Entscheidung informiert. „Es ist ein großer Verlust für die UWG. Für mich gibt es keine stichhaltigen nachvollziehbaren Gründe für diesen Schritt“, sagte Kumpmann. Genauso wie Schreiber respektiere er aber die Entscheidung Heilmanns: „Wir müssen das so hinnehmen.“
Die UWG hatte Michael Heilmann 2015 als unabhängigen Bürgermeisterkandidaten unterstützt. „Dafür bin ich dankbar. Ich habe viel in der UWG gelernt“, erklärte er. Für ihn schließe sich ein 25-jähriges Kapitel: „Es ist ein bisschen wie ein Kind, das ich jetzt loslasse.“
An der praktischen Arbeit wird sich nichts ändern. Die UWG werde weiterhin ihre an Sachthemen orientierte Politik fortsetzen, betonte Kumpmann. Und der Bürgermeister wird auch zukünftig immer wieder Gast in den Fraktionssitzungen sein – wie bei den anderen Parteien auch.
Nach dem aktuellen Stand der Dinge möchte Heilmann auch bei der nächsten Kommunalwahl im Herbst 2020 als unabhängiger Bürgermeister-Kandidat antreten. „Mir macht die Arbeit Spaß, ich mache das gerne und mit Herzblut. Und ich habe immer gesagt, dass es Sinn macht, für mindestens zwei Wahlperioden anzutreten.“ Ob er dann wieder auf die Unterstützung der UWG bauen kann, möchten Schreiber und Kumpmann noch offen lassen: „Bis dahin sind es noch zweieinhalb Jahre.“ higo
Autor:Christoph Schulte aus Hemer |
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