Grohe: „Setzen auf Made in Germany“
Detlef Spigiel wirkte äußerst zufrieden - und konnte es auch sein. Denn die Zahlen bei der Grohe AG stimmen zurzeit. „Beim Umsatz (1,165 Milliarden Euro) konnten wir 2011 weltweit ein Wachstum von 19 Prozent verzeichnen und auch das erste Qaurtal 2012 verlief sehr erfreulich“, so das (Noch-) Grohe-vorstandsmitglied. Auch in Deutschland wuchs der Grohe-Umsatz um immerhin nochmals elf Prozent. Erstaunlich ist aber gleichzeitig die Tatsache, dass in Deutschland der Umsatz des Hemeraner Sanitärherstellers nur 16 Prozent des Gesamtumsatzes ausmacht, aber 60 Prozent aller Grohe-Produkte an den drei Standorten in Lahr (Brausen), Porta Westfalica (Sanitärsysteme) und eben Hemer (Armaturen) produziert werden. „Wir wollen zwar natürlich auch weiterhin Wachstum generieren, nicht jedoch um jeden Preis“, gab Spigiel die weitere „Marschrichtung“ vor. Stattdessen wolle man den Standort Deutschland weiter stärken und setze dabei ganz bewusst auf den Slogan „Made in Germany“. „Dies ist in der ganzen Welt ein Begriff für Qualität und Innovation und dafür steht eben auch Grohe.“
Bei dieser Strategie komme dem Standort Hemer eine zentrale Bedeutung zu. „Hier an der Edelburg ist unser stärkster Standort sowohl bezüglich der Mitarbeiter als auch in der Vielfalt der Funktionen.“ Wir beschäftigen hier insgesamt 1.200 Mitarbeiter, davon alleine rund 100 im zentralen Grohe-Entwicklungslabor, in das wir 2011 rund 1,5 Millionen Euro investiert haben,“ bilanzierte Spigiel, „dabei war die Konzentration an der Edelburg der früher vielen kleinen verstreuten Grohe-Gebäude in Hemer-Innenstadt, Iserlohn und Menden für den Standort Hemer an sich als auch für das Unternehmen enorm wichtig.“ So könne auch für die nächsten Jahre die Mitarbeiterzahl gehalten werden. Dazu gehöre auch die Ausbildung über Bedarf und auf hohem Niveau. „Bei uns kommt auf einen Auszubildenden jeweils ein Betreuer. Deshalb sind bei Grohe ausgebildete junge Leute anschließend auch in anderen Unternehmen heiß begehrt.“
Beim aktuell immer häufiger gebrauchten Begriff des drohenden Fachkräftemangel bleibt Detlef Spigiel dann auch noch relativ gelassen. „Dieses Phänomen spüren wir zurzeit noch nicht, da Grohe eben eine attraktive Marke mit großer Ausstrahlung ist.“ Was man jedoch sehr wohl bemerke, sei die in den letzten Jahren stetig abnehmende Ausgangsqualifikation der Bewerber um eine Ausbildungsstelle.“
Autor:Christoph Schulte aus Hemer |
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