Neuer Impuls für die Stadt
Soziales Netzwerk "Zwischen Arbeit und Ruhestand"gegründet

Laura Döring begleitet das neue ZWAR-Netzwerk im ersten Jahr. Foto: Schulte
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"Wir als Stadt Hemer sehen eine unsere Aufgaben darin, das Miteinander unserer Bürger zu fördern", betonte Bürgermeister Michael Heilmann bei der Vorstellung des "ZWAR-Netzwerkes", "und dazu ist für mich das neue Angebot eine äußerst erfolgsversprechende Möglichkeit."

Von Christoph Schulte

ZWAR steht dabei für ""Zwischen Arbeit und Ruhestand" und ist in erster Linie gedacht für Menschen auf der Zielgeraden ihres Berufslebens und alle, die bereits den wohlverdienten Ruhestand genießen.

Wenn die sozialen Kontakte plötzlich wegbrechen...

"Gerade beim Übergang vom Arbeitsleben in den Ruhestand brechen für viele Menschen wichtige soziale Kontakte weg und man weiß plötzlich nichts mehr mit seiner freien Zeit anzufangen und vereinsamt häufig langsam, aber stetig", erläuterte Hemers Fachbereichsleiter Philipp Siepen, "und da könnte dieses niederschwellige Angebot eine tolle Möglichkeit sein, diesem Trend entgegenzuwirken."

Gesellschaft und Ansprüche der Menschen haben sich verändert

"Früher haben sich die Menschen entsprechenden Alters häufig Vereinen oder kirchlichen Organisationen zugewandt, doch inzwischen haben sich hier die Zeiten deutlich verändert", ergänzt Bürgermeister Michael Heilmann, "heute will man sich längst nicht mehr so stark längerfristig binden und scheut davor zurück, eventuell eine Mitgliedschaft eingehen zu müssen. Auch die kirchlichen Organisationen beklagen diesen Trend." "Stattdessen wollen sich die Menschen heute vermehrt selbst organisieren und eigene Ideen, Projekte, Aktivitäten und bürgerschaftliches Engagement planen und durchführen. Und genau hier setzt das ZWAR-Netzwerk an", erklärt Laura Döring, die das Projekt im ersten Jahr seitens der Stadt begleiten wird, "die offene Gruppenstruktur ermöglicht vielmehr neue soziale Kontakte im Stadtteil, eine gegenseitige Unterstützung in schwierigen Lebenssituationen, gemeinsames Älterwerden und neue lebenslange Freundschaften."

Laura Döring Netzwerk-Begleiterin

Laura Döring wird das Hemeraner Netzwerk allerdings nicht leiten, sondern lediglich begleiten, unterstützen und die eine oder andere Hilfestellung geben. "Bei dem Netzwerk sollen eindeutig die Menschen im Mittelpunkt stehen. Dabei steht die Frage im Vordergrund 'Was wollt ihr gemeinsam machen?'" "Und die Möglichkeiten sind so vielfältig wie eben die Interessen der Menschen", weiß auch Wolfgang Nötzold aus seiner Erfahrung einer mehr als zehnjährigen Netzwerktätigkeit, "das können regelmäßige Kaffeeklatsche genauso sein wie Fahrradtouren, Spaziergänge, Häkelrunden, Kino- oder Theaterbesuche oder gemeinsame Reisen."

Ursprünge in der Stahlkrise

Die Ursprünge der ZWAR-Netzwerke - in ganz Nordrhein-Westfalen gibt es aktuell bereits über 300 - gehen bis in die 1970er Jahre zurück. "Auslöser war die damalige Stahlkrise im Ruhrgebiet, als plötzlich im Ruhrgebiet tausende, gerade ältere Arbeiter keine Arbeit mehr hatten und nicht mehr wussten, was sie mit ihrem Leben und ihrer Freizeit anfangen sollten", erinnert sich Wolfgang Nötzold an die Anfänge.
Nun ist auf eine SPD-Initiative im Sozialausschuss  auch Hemer dabei. "Wir haben zunächst mal 2.300 Einladungen an die Ü55-jährigen Hemeraner und Hemeranerinnen aus der Stadtmitte verschickt und hoffen jetzt darauf, dass sich möglichst viele von der Idee begeistern lassen", so Laura Döring. Weitere Netzwerke für die übrigen Stadtteile sollen möglichst schnell folgen. "Aber wenn jetzt jemand aus Deilinghofen, der Becke, Frönsberg oder Landhausen den Zeitungsartikel liest, kann er natürlich auch gerne kommen. Wir freuen uns ja über jeden Einzelnen, der mitmacht." 
Im 14-tägigen Rhythmus erfolgen sog. Basisgruppen-Treffen, ebenfalls jeweils donnerstags, um 18 Uhr im JuK am Park, Parkstraße 3

Laura Döring begleitet das neue ZWAR-Netzwerk im ersten Jahr. Foto: Schulte
Autor:

Christoph Schulte aus Hemer

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