Rollstuhltanz: Darf ich bitten?
Wer Christiane (25) aus Sundern und Bastian (25) aus Balve zusammen auf der Tanzbühne erlebt, der ist sofort infiziert mit dem Gute-Laune-Fieber. Mit großer Begeisterung gehen die zwei ihrem Hobby nach: dem Rollstuhltanz.
Sie sind Mitglieder des Iserlohner Vereins, der zum Rollstuhltanzzentrums (RTZ) Bonn gehört und sind zwei von neun Mitgliedern in Iserlohn, darunter fünf Rollstuhlfahrer und vier Fußgänger. Christiane: "Das Tanzen an sich macht unheimlich viel Spaß, aber auch, dass man dadurch mit anderen zusammen sein kann." Auch die Iserlohnerin Antje Will, die gemeinsam mit ihrem Ehemann als Duo-Paar tanzt - das bedeutet, dass dabei beide im Rollstuhl sitzen - ist begeistert von dem Sport. Wer den beiden zusieht, dem wird schnell klar, dass Tanzen eine der schönsten Sportarten ist.
Kraft, Ausdauer und Koordination
"Es ist nicht etwa so, dass hier der Rollifahrer betanzt wird. Ganz im Gegenteil. Was der Stehende mit den Füßen macht, das macht der Sitzende mit dem Oberkörper", erklärt Trainer Udo Dumbeck. Rhythmische Bewegungen im Sitzen samt Beherrschung des Rollis, da braucht es Kraft, Ausdauer und Koordination. Von Sqare-Dance über Disco-Fox bis hin zu Standardtänzen stehen bei der Iserlohner Gruppe auf dem Trainingsprogramm. Dumbeck: "Es gibt hoch professionelle Rollstuhltänzer, die auch bei Weltmeisterschaften antreten. Aber bei uns steht Leistung nicht im Vordergrund und auch nicht, alles perfekt zu können. Spaß ist unser Motto, wie eben auch bei anderen Funsportarten.
Aktuell proben die Combi- und Duo-Paare der Iserlohner Gruppe drei Mal im Monat die Choreographie nach Songs von Queen für ihren großen Auftritt auf der Messe Rehacare International Düsseldorf. Dort werden sie mit Rollstuhltanzpaaren aus Bonn, Düsseldorf, Gelsenkirchen, Remscheid und Volmarstein auf der interanationalen Fachmesse für Rehabilitation, Prävention, Integration und Pflege gemeinsam tanzen.
Neuer Raum zum Tanzen gesucht
Zurzeit steht dem Verein die Turnhalle der Felsenmeerschule in Hemer zur Verfügung. „Um regelmäßig trainieren zu können, suchen wir einen neuen kostenlosen Raum“, so Antje Will. Selbstverständlich barrierefrei muss dieser sein, sollte mindestens sieben mal neun Quadratmeter groß sein und über eine rollstuhlgerechte Toilette verfügen. Das Team würde sich außerdem über neue Mitglieder freuen. Ansprechpartnerin ist Antje Will, Telefon 02371/27002, E-Mail antje.will@yahoo.de.
Autor:Karola Schröter aus Hemer |
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