BHV besuchte Münster

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Vom Bürger- und Heimatverein Hemer erreichte die Redaktion folgende Pressemitteilung:

"Zu einer Münsterfahrt der etwas anderen Art hatte der Bürger- und Heimatverein Hemer eingeladen; und so brachen gut 25 Personen unter der Leitung von Arne Hermann Stopsack gemeinsam in die Hauptstadt Westfalens auf.
Erstes Ziel war die Speicherstadt im Norden Münsters. Dort führte Matthias Gundler, Prokurist und Leiter Bauabteilung der WLV, durch das 11,5 ha große Areal. Das unter Denkmalsschutz stehende Ensemble wurde im Rahmen der Kriegsvorbereitungen bis 1936 bis 1939 errichtet und diente als Heeresverpflegungsamt für die Verpflegungsproduktion und logistische Planung der in Norddeutschland stationierten Garnisonen. Kernstück waren neun riesige Kornspeicher auf einer Länge von fast 600 Metern. Während des Krieges wurden dort nicht nur Nahrung und Güter gelagert, sondern auch täglich über 30.000 Brote gebacken. Nach Kriegsende nutzten die Briten bis 1994 einen Teil der Gebäude, dann erwarb es der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL). In den vergangenen 10 Jahren wurden die zentralen Gebäude zu einem modernen Geschäfts- und Kommunikationszentrum umgebaut, wo neben etlichen öffentlichen Einrichtungen auch Unternehmen wie buch.de ihren Sitz haben. Auch heute sind noch viele Zeugnisse der ehemaligen Nutzung vorhanden und teilweise in die moderne Architektur integriert.
Auf dem Gelände ist auch die LWL-Archäologie für Westfalen untergebracht. Als unabhängiges Fachamt arbeitet sie auf der Grundlage des Denkmalschutzgesetzes Nordrhein-Westfalen, zusammen mit den Denkmalbehörden der Kommunen, der Kreise und des Landes Nordrhein-Westfalen. Sebastian Pechtold, Leiter der Restaurationswerkstätten, stellte seinen Bereich vor und führte durch die sehr modernen und technisch bestens ausgestatteten Werkstätten. Dort werden die archäologischen Funde aus der Region gesichtet, dokumentiert, restauriert und der Forschung zugänglich gemacht. Die Hemeraner zeigten sich beeindruckt, welche technischen Möglichkeiten dort vorhanden sind, um die unterschiedlichsten Materialen von Holz über Eisen, Leder, Textilien uvm. zu bearbeiten und zu erhalten. Als besonders Bonbon hatte Pechtold einige Funde aus Hemer herausgesucht. Auch ein Blick in das Magazin mit vielen 10.000 Archivkisten mit Fundstücken durfte nicht fehlen. Das Mittagessen wurde ganz traditionell westfälisch im Alten Gasthaus Leve eingenommen, das immerhin schon seit 1607 besteht.
Abschließend stand ein Besuch im Landeshaus, der Hauptverwaltung des LWL, auf dem Programm. Im Plenarsaal referierte Stopsack, der auch Abgeordneter im Westfalenparlament ist, über die Geschichte Westfalens und die Arbeit des LWL, der jedes Jahr immerhin mehr als 2,5 Mrd. Euro in Westfalen-Lippe ausgibt. Nach freier Zeit in Münster ging es dann wieder gen Heimat. Die Teilnehmer zeigen sich begeistert, dass man einmal nicht so bekannte Einrichtungen und Orte von Münster näher gebracht bekommen hat."

Autor:

Christoph Schulte aus Hemer

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